Keine Sterne mehr am Berkner-Himmel

28.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Noch steht der Stern hoch über dem Autohaus Berkner. Doch das Hilpoltsteiner Traditionsunternehmen hat am Freitag Insolvenz angemeldet. - Foto: Bader

Hilpoltstein (HK) Die Hilpoltsteiner Firma Berkner steht kurz vor dem Aus. "Wie haben heute Insolvenz angemeldet", sagte Firmenchef Karl-Heinz Berkner am Freitag auf Nachfrage des Hilpoltsteiner Kurier. "Ab Dienstag ist der Insolvenzverwalter im Haus."

Seit 43 Jahren gibt es das Autohaus Berkner bereits. Knapp 30 Jahre lang war das Traditionsunternehmen, das erst in Thalmässing ansässig war und später nach Hilpoltstein umgezogen ist, Vertragspartner der Mercedes Benz AG. Die hat die drohende Insolvenz vorausgesehen und sich sofort von dem Unternehmen distanziert. "Am 19.8.09 haben wir dem Vertragspartner fristlos gekündigt", lautet die knappe Antwort von Dietmar Göllner von der Mercedes-Benz Vertriebsorganisation Deutschland. Begründen wollte er diesen Schritt nicht.

Firmenchef Karl-Heinz Berkner sieht den Grund für den Niedergang seines Unternehmens vor allem im nachlassenden Geschäft mit den Gebrauchtwagen. "Die Werkstatt lief noch, aber im Verkauf hatten wir große Verluste", sagte Berkner. Rettungsversuche seinerseits seien ohne Erfolg geblieben: "Die Banken greifen nicht ein, denen sind wir zu unbedeutend." Schon vor rund einem Jahr kündigte sich die Schieflage seines Unternehmens an. "Im vergangenen Jahr hatten wir dann auch einen entsprechenden Verlust, und das wurde dieses Jahr auch nicht besser", so Berkner. Und irgendwann hatte er auch keine Hoffnung mehr: "Das entwickelt irgendwann eine Eigendynamik."

Die Arbeitsplätze von 37 Mitarbeitern stehen auf dem Spiel, wenn Berkner nicht gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter und seinen Mitgesellschaftern Brigitte Leitner, Harald Gänßbauer und Michael Bernreuther eine Lösung zur Fortführung des Unternehmens findet.

Karl-Heinz Berkner hat erst vor kurzem sein Grandhotel Römerbad in Badenweiler an die IBB-Hotel-Gruppe verkauft. Hier besteht allerdings nach seiner Aussage keine Verbindung zum Niedergang seines Hilpoltsteiner Unternehmens. Das Hotel hat er vor rund sechs Jahren gekauft und aufwendig saniert. Schon vor längerem entschloss er sich zum Verkauf. "Doch da komme ich noch mit einem blauen Auge davon."