Hohenwart
Keine Einkesselung für Ellenbach

Gemeinde bleibt beim Nein zu Windrädern

24.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Hohenwart (SZ) Es bleibt beim kategorischen Nein zu den von den Stadtwerken Ingolstadt geplanten Windrädern bei Ellenbach. Das hat der Hohenwarter Gemeinderat am Montagabend mit einer Ergänzung zu seiner bereits abgegebenen Stellungnahme bekräftigt. Keine Einwände gab es allerdings gegen die Windkraftplanung des Landkreises Pfaffenhofen.

Fast 30 Zuhörer – so viele wie selten – waren zur jüngsten Sitzung des Hohenwarter Gemeinderates gekommen. So gut wie alle schienen sich nur für eines zu interessieren: die Windkraftplanung. Entsprechend rasch leerten sich die Besucherreihen, als die Themen Ellenbacher Windräder und Windkraft im Landkreis Pfaffenhofen durch waren. Zuvor hatte Bürgermeister Manfred Russer die Thematik jedoch eingehend erörtert.

„Das Verfahren zur Errichtung von Windkraftanlagen in der Gemarkung Koppenbach läuft weiter. Wir wurden aufgefordert, unsere Stellungnahme zu den bauplanungsrechtlichen Belangen, die der Versagung unseres gemeindlichen Einvernehmens zugrunde liegen, zu ergänzen“, erklärte Bürgermeister Manfred Russer (CSU) bezüglich der Ellenbacher Windräder. Den ergänzenden Beschluss hatte er folgendermaßen formuliert und auch bereits mit dem Pfaffenhofener Immissionsschutz abgestimmt: „Im Rahmen des Abwägungsverfahrens wurden die Eignungsflächen – die beiden Flächen in Ellenbach – aus dem Planungsentwurf herausgenommen. Die Herausnahme wurde damit begründet, dass unter Berücksichtigung der bereits bestehenden Windkraftanlagen für die Bewohner von Englmannsberg und Ellenbach eine sogenannte Einkesselungssituation entstehen würde. Eine Benachteiligung der Bewohner der beiden Ortschaften kann durch eine Herausnahme der beiden Eignungsflächen vermieden werden“, trug Manfred Russer vor.

„Die geplanten Anlagen der Stadtwerke Ingolstadt halten die Schutzabstände von 650 Metern für den Außenbereich sowie 950 Metern für den Siedlungsbereich bei weitem nicht ein und entsprechen nicht den künftigen Darstellungen des sachlichen Teilflächennutzungsplanes Windkraftanlagen“, fuhr Russer fort. Aus diesen Gründen werde dem Antrag der Ingolstädter Stadtwerke das gemeindliche Einvernehmen verweigert.

„Wir wollen nicht, dass weitere Windkraftanlagen in dem Bereich errichtet werden“, bezog Russer dann Stellung. Die Gemeinderäte sahen das ebenso. Sie stimmten für die von Russer vorgetragene Ergänzung der Stellungnahme. Die gehe jetzt weiter ans Landratsamt, so Russer. „Ich gehe davon aus, dass das Landratsamt den Antrag ablehnen wird.“

Und auch hier herrschte Konsens unter den Gemeinderäten: Gegen die Windkraftplanung des Landkreises Pfaffenhofen werden keine Einwände erhoben. „Unsere Belange wurden bereits bei der ersten Abwägung berücksichtigt“, sagte Manfred Russer.

Zuvor hatte sich Claudia Spies (FW) nach einer Bürgerbeteiligung erkundigt: „Im Gemeindebereich Pfaffenhofen wird versucht, die Bürger mit einzubeziehen. Ist das für unseren Gemeindebereich auch angedacht“ Man habe sich grundsätzlich dagegen ausgesprochen, antwortete Manfred Russer, „denn wenn eine Windkraftanlage nicht so läuft, wie man sich das vorstellt, könnte auch viel Geld verbraten werden“. Und weiter: „Wir sind weder Banker, noch Finanzjongleure, das können die Bürger über andere Beteiligungsformen machen.“ Entgegen der „in der Anfangseuphorie“ ins Auge gefassten Möglichkeit werde man auch kein eigenes Windrad bauen. „Wir wollen nicht auf Gedeih und Verderb Windräder bauen, sondern als Gemeinde die Energiewende begleiten. Und ein Windrad ist mir persönlich immer noch lieber als ein rauchender Schlot“, so Russer.