Pfaffenhofen
Keine Angst vor Peta

Demo gegen Eschelbacher Hähnchenmast am Samstag lässt Standbetreiber nicht nervös werden

01.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr
Hendlstandinhaber Willi Winter bleibt trotz der Hitze cool, wenn es um den Peta-Protest auf dem Hauptplatz am Samstag geht. Er sieht die Massentierhaltung selbst kritisch, sagt er. −Foto: Brenner

Pfaffenhofen (dbr) Praktisch direkt neben dem Hendl-Stand des Pfaffenhofener Wochenmarktes werden am Samstag rund 20 Demonstranten der Tierschutzorganisation Peta gegen die Hähnchenmastanlage in Eschelbach demonstrieren.

Hintergrund ist, dass die Erweiterung des Betriebs auf 144 600 Tiere vom Landratsamt genehmigt wurde, so Claudia Zaindl, Leiterin des Peta-Teams aus München. Vor Ort in Eschelbach hat sie sich zwar noch kein Bild gemacht, so Zaindl. Dennoch geht es ihr um die „Riesen-Tierqual“ der Massenhaltung. „Umso mehr Tiere gehalten werden, umso schlimmer“, sagt die 25-jährige Pfaffenhofenerin, die normalerweise eher in München Aktionen organisiert. In Eschelbach komme auch noch ein „Riesen-Umwelt-Problem“ hinzu. Der Verkehrslärm sowie die Verschmutzung der Luft nehmen enorm zu, „für die Bewohner des Ortes ist das unzumutbar“. Ist auch der Hendlstand auf dem Wochenmarkt unzumutbar? „Wir sind nicht dort, um gegen den Hendlstand zu protestieren“, sagt Zaindl. „Gut heißen kann ich das allerdings nicht.“ Die Veganerin lehnt jede Art von Tierhaltung ab – auch die Bio-Haltung. „Es ist unmöglich, ein Tier artgerecht zu halten, zumal die ja am Ende nicht totgestreichelt werden, sondern geschlachtet.“

 

Willi Winter, Betreiber eines Hähnchen-Standes, wird trotz dieser Aussagen nicht nervös, wenn er an den Samstag denkt. „Ich bin selbst von der Massentierhaltung nicht begeistert“, sagt er. Er selbst beziehe seine Hähnchen vom Betrieb der eigenen Schwester. „Sie hat nur rund 6000 Tiere, die werden auf Stroh gehalten und dürfen frei herumlaufen“, sagt er. Die Haltungsfrage interessiere auch seine Kunden immer mehr. Gerade in den vergangenen Jahren sind sie kritischer geworden, sagt Winter, der seit 20 Jahren im Geschäft ist. Dennoch glaubt er nicht, dass es am Samstag bei dem Protest ein „großes Rambazamba geben wird“.

Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat sich Zaindls Team etwas einfallen lassen: Sie wollen eine mit Kunstblut überzogene Person auf einem überdimensionalen Teller platzieren „Das symbolisiert das Huhn“, erklärt Zaindl.

Der Protest dauert von 11 bis 15 Uhr am Hauptplatz.