"Keine Alternative"

Pro Eichstätt und das Westpark-Engagement

16.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:57 Uhr

Eichstätt (hr) Das neuerliche und dieses Mal größere Engagement des Westparks beim VfB Eichstätt nehmen die Verantwortlichen beim Eichstätter Gewerbeverein Pro Eichstätt wesentlich gelassener als noch vor Jahren, als die Fußballer ihre Trikotwerbung an den Ingolstädter Rivalen verkauft hatten. „Der VfB hat doch gar keine Alternative“, sagte Vorstandsmitglied Florian Jenuwein. „Wenn der Verein, der sportlich Topleistungen bringt, auch weiterhin in der Bayernliga eine Rolle spielen will, dann braucht er Geld. Geld, das den Verantwortlichen der Fußballabteilung des VfB wohl kein Eichstätter bieten kann.“ Man müsse, so Jenuwein, „Verständnis“ für die Entscheidung des VfB haben, da sich aus Eichstätt wohl kein potenter Sponsor gefunden habe.

hnliche Stellungnahmen sind auch in anderen Eichstätter Geschäften, deren Inhaber bei Pro Eichstätt engagiert oder nur Mitglied sind, zu hören.

Anscheinend haben sich die Eichstätter mit dem Ingolstädter Rivalen längst arrangiert. „Ein ständiges Gegenarbeiten nützt uns hier nichts“, sagt ein anderer Geschäftsmann, der – mit Erfolg – seine eigenen Stärken herausstellt. „Nicht den Gegner bekämpfen, sondern die eigenen Stärken in den Vordergrund stellen“, das sieht auch Florian Jenuwein als bessere Strategie. Immerhin hat auch der Herrenmodeanbieter Jenuwein selbst in dem inzwischen erweiterten Westpark in Ingolstadt eine Filiale eröffnet.

Es sei sicherlich „nicht die Ideallösung“, erklärt der Geschäftsführende Beamte der Stadt Eichstätt, Hans Bittl, auf Anfrage. Bittl, quasi die Speerspitze via Amt des städtischen Widerstands gegen die Werbung auf VfB-Trikots und die Erweiterung des Westparks und Vertreter der Stadt bei Pro Eichstätt, kann sich nicht besonders damit anfreunden, dass nun ein Ingolstädter Name gleichsam nach Eichstätt importiert werde. Aber: „Da hat wohl das Geld letztlich die entscheidende Rolle gespielt.“ Und dieses Argument lässt für ihn das Handeln des Vereins auch wieder annehmbar erscheinen. „Für die Eichstätter Geschäftswelt insgesamt aber sollte die Umbenennung des VfB-Stadions in Westpark-Stadion ein „Denkanstoß sein, zu überlegen, ob nicht auch aus Eichstätt jemand da sein könnte, sich entsprechend für den VfB zu engagieren.“