Fürth
Kein Verfahren gegen Gsell

05.02.2020 | Stand 02.12.2020, 12:02 Uhr
  −Foto: Daniel Karmann

Fürth - Die Witwe des Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell, Tatjana Gsell (Foto: Karmann,dpa) , muss nicht mehr vor Gericht.

 

Die Wiederaufnahme eines Verfahrens wegen versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat sei eingestellt worden, teilte jetzt das Amtsgericht Fürth mit.

Die 48 Jahre alte Gsell hatte zunächst gestanden, im Jahr 2003 gemeinsam mit ihrem Ehemann und einer Autoschleuser-Bande den Diebstahl eines Luxus-Autos und weiterer Wertgegenstände aus der Nürnberger Familienvilla fingiert zu haben. In der Folge war sie wegen versuchten Betrugs, versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Inzwischen ist klar, dass es an jenem Abend im Jahr 2003 tatsächlich zu einem Überfall gekommen war - im Jahr 2014 wurden zwei Männer wegen besonders schweren Raubes mit Todesfolge zu elf Jahren Haft verurteilt. An den Folgen des Überfalls war der Schönheitschirurg und Ehemann Tatjana Gsells gestorben.

Als Täter waren 2014 zwei Rumänen verurteilt worden. Nach diesem Urteil widerrief Gsell ihr einstiges Geständnis - es sei eine Schutzbehauptung gewesen, um nicht zu den Verdächtigen für die Tötung ihres Mannes gezählt zu werden. Damit bleibt für sie nur die Haftstrafe von einem Jahr wegen versuchten Betrugs, die zur Bewährung ausgesetzt worden war und die seit langem rechtskräftig ist.

HK