Dollnstein
Kein Freibier für Vereine

Dollnsteiner Gemeinderat lehnt Antrag von Die PARTEI ab

16.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:02 Uhr

Bierernster Antrag: Andreas Eder, Gemeinderat in Dollnstein für Die PARTEI - Foto: Knopp

Dollnstein (EK) Mit einem nicht alltäglichen Anliegen hatte sich der Gemeinderat von Dollnstein auseinanderzusetzen: Die PARTEI Dollnstein hatte beantragt, dass jedes anwesende erwachsene Vereinsmitglied in Zukunft bei den Jahresversammlungen eine Maß Freibier erhält. Das Gremium lehnte ab.

Als Begründung hatte Die PARTEI, die seit der Kommunalwahl 2014 mit einem Vertreter im Kommunalparlament sitzt, die hohen Kosten für die Sanierung der Burg Dollnstein angeführt. Wenn eine Million Euro für ein fragwürdiges Projekt zur Verfügung stehe, sollten 1000 Euro im Jahr für den Einsatz der Feuerwehren und das Engagement der Vereine kein Problem sein. Hintergrund sei, so Andreas Eder, der den Antrag in der Sitzung erläuterte, dass in der Bevölkerung eine sehr schlechte Stimmung herrsche, weil der Gemeinderat Ende Juni den Antrag auf eine Maß Freibier bei Jahresversammlungen der Feuerwehren im Gemeindebereich abgelehnt hatte.

Der Vorsitzende der Feuerwehr Breitenfurt, Josef Pfister, hatte in zwei Stellungnahmen auf die Leistungen der Feuerwehren aufmerksam gemacht. Pfister führte aus, dass ein aktiver Feuerwehrler nach Ablegung seiner Leistungsabzeichen, bei dem es immer eine Maß Freibier sowie eine Brotzeit aus dem Gemeindesäckel gibt, ab dem 28. Lebensjahr leer ausgehe und die Arbeit nicht genügend wertgeschätzt werde. In die gleiche Kerbe schlug Zenta Karch (CSU), die die Aufgaben der Feuerwehr als herausragend bezeichnete. Sie bat, den Antrag nochmals zu überdenken.

„Mir war es wichtig, die Wertschätzung des Ehrenamts insgesamt in Erinnerung zu rufen“, meinte Eder zu seinem erweiterten Antrag. Deshalb habe Die PARTEI diesen auch überspitzt formuliert.

Doch anstatt der im Antrag veranschlagten 1000 Euro, so Bürgermeister Wolfgang Roßkopf, müsste die Gemeinde bei 40 Vereinen und durchschnittlich 30 Besuchern von Jahresversammlungen mit etwa 7000 Euro rechnen. Wilhelm Radmacher (SPD) meinte, dass durch diesen Antrag der Eindruck entstehe, dass die Gemeinde für die Vereine nichts tue. „Dagegen verwehre ich mich“, so Radmacher. Er erinnerte an die Jugendförderung, durch die die Ortsvereine Zuschüsse für ihre Übungsleiter erhalten, oder die Gewährung von Zuschüssen, wenn Vereine auf die Gemeinde zukommen. Auch seien die Feuerwehren immer über das Soll der Pflichtaufgabe hinaus unterstützt worden. Bürgermeister Roßkopf schlug einen Kameradschaftsabend aller Feuerwehren vor, an dem ein gegenseitiger Informationsaustausch stattfinden könne. Darüber wolle man aber erst in einer der nächsten Sitzung abstimmen.

Dem Antrag der Die PARTEI wurde indes mit eins zu elf Stimmen eindeutig eine Absage erteilt.