Manching
Kein Ackerland für Solarzellen

Photovoltaikfreianlage abgelehnt An der Bergstraße soll erste Ladestation für Elektroautos entstehen

01.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Die größte kommunale Photovoltaikanlage Manchings befindet sich auf den Bauhofhallen. - Foto: Schmidtner

Manching (DK) Ein neuer Verkehrsübungsplatz, weniger befestigte Flächen und eine eigene Zufahrt zur Mehrzweckhalle, die auch als Feuerwehrzufahrt dient: Das sind nur einige Merkmale der Planung für die Neugestaltung der Freianlagen der Grundschule im Lindenkreuz. Das beauftragte Büro aus Eichstätt stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung seinen Entwurf vor, der bereits im Grundsatz mit der Schulleitung abgestimmt ist.

Danach ist zwischen Mittel- und Grundschule eine eigene Zufahrt zur Mehrzweckhalle geplant, die auch als Feuerwehrzufahrt für die Halle dient. Die Fahrrad- und Rollerständer sollen künftig vom südlichen Tor an den eigentlichen Zugang verlegt werden. Außerdem sollen grundsätzlich die befestigten Flächen reduziert werden.

Auf dem Platz zwischen den Gebäuden wird ein asphaltierter Verkehrsübungsplatz errichtet, der auch als Parkplatz genutzt werden kann. Der einzige Verkehrsübungsplatz für Grundschüler befindet sich derzeit an der Donaufeldschule, wobei dieser Standort nicht mehr zur Verfügung steht, wenn eines Tages doch ein Gymnasium in Manching gebaut wird. Außerdem muss dieser Platz auf jeden Fall saniert werden, weil die Entwässerung nicht mehr funktioniert.

In der dem Gemeinderat vor einer Woche vorgestellten Entwurfsplanung wurden die Kosten für die Außenanlagen auf rund 650 000 Euro veranschlagt. Darin enthalten: Rückbau, Neugestaltung Pausenhof einschließlich Nebenkosten, Ausstattung, Versickerungsanlagen sowie die Elektrik für den Pausenhof. Wegen der wesentlich größeren überplanten Fläche, so die Verwaltung in ihrer Vorlage an die Räte, sei bei der jetzt vorgelegten Neuplanung mit höheren Kosten zu rechnen. Statt 650 000 Euro sei ein Betrag von rund 830 000 Euro anzusetzen. Die Gesamtkosten für die Erneuerung der Schule steigen auf 6,1 Millionen Euro (Grundschule 4,8 Millionen, Mittelschule 465 000 Euro).

Auch in Manching soll es künftig Ladestationen für Elektroautos geben. Der Markt will sich an einem Förderprogramm des Bundes beteiligen. Als Standorte schlug die Verwaltung den Pendlerparkplatz am Braunweiher sowie den Parkplatz an der Bergstraße vor (was bei einigen Gemeinderäten auf Kritik stieß). Kriterien sind unter anderem das Vorhandensein von Stromkabeln sowie die Auslastung, da Autos mit Verbrennungsmotor auf diesen Stellplätzen dann nicht mehr geparkt werden dürfen. Vergeben wurde aber aus Kostengründen (vor allem auch die jährlichen Folgekosten) nur eine Ladestation mit zwei Ladepunkten, und zwar am Standort Bergstraße, da dieser nahe zum Zentrum und zum Museum liegt.

Abgelehnt wurde dagegen die Anfrage einer Firma für eine Freiflächenphotovoltaikanlage. Ein Ingolstädter Unternehmen wollte auf einem 1,7 Hektar großen Areal mit Solarzellen jährlich etwa 750 000 Kilowattstunden regenerativen Strom erzeugen, was einer Kohlendioxideinsparung von 600 Tonnen im Jahr und der Strommenge von 200 Haushalten entspricht. Die ins Auge gefasste Fläche ist Ackerland und befindet sich südlich der Sandrach zwischen dem Gehölzstreifen im Westen und der S-förmigen Kurve der Rothenturmer Straße gleich beim Bahnübergang.

Rathauschef Herbert Nerb (FW) erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren immer wieder derartige Anträge eingegangen sind. Diese wurden nach einem entsprechenden Grundsatzbeschluss stets abgelehnt. Der Grund: Mit 35 Quadratkilometern ist die Fläche von Manching vergleichsweise klein. Außerdem gebe es ohnehin schon Beeinträchtigungen durch den Flugplatz sowie etliche Solaranlagen auf Manchings Dächern. Dementsprechend forderte auch Peter Lange (FW), am Grundsatzbeschluss festzuhalten. Johann Froschmeier (SPD) wies wie Birgid Neumayr (CSU) darauf hin, dass es sich hier um gute Ackerflächen handle und fragte nach Alternativen. Neumayr sprach von einer "Verschandelung der Landschaft" und will Photovoltaikanlagen nur an der Autobahn oder in Gewerbegebieten. Nicht grundsätzlich verschließen will sich Klaus Semmler (UW), eine solche Anlage befürwortet er an dieser Stelle jedoch nicht, weil daneben eine viel befahrene Straße verlaufe.

Die Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung für die Jahre 2020 bis 2022 schließlich wurde vom Gemeinderat genehmigt. Wie schon seit dem Jahr 2013 macht dies der Bayerische Gemeindetag in Verbindung mit einer Firma für die Gemeinden. Der Vorteil dabei: günstigere Strompreise.