Augsburg
"Katastrophale Hinrunde" endlich vorbei

Green Devils hoffen nach 80:90-Niederlage in Augsburg auf weniger Verletzte und mehr Siege im neuen Jahr

17.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:26 Uhr
Sie taumeln, sind aber noch längst nicht umgefallen: Die Green Devils mit Jonas Fiß (grünes Trikot, rechts) hoffen auf eine erfolgreiche Rückrunde, um auch 2019 die 2. Regionalliga zu halten. −Foto: Koller

Augsburg (SZ) Die 80:90-Niederlage bei der BG Leitershofen/Stadtbergen II steht symptomatisch für die Probleme der Green-Devils-Basketballer in dieser Hinrunde: verletzte Spieler, zu wenig Erfahrung und am Ende zu viele Niederlagen. Als Tabellenvorletzter verabschiedet sich das Team jetzt in die Weihnachtspause - mit der großen Hoffnung auf 2019.

Als Thomas Assenbrunner im ersten Viertel der Auswärtspartie bei der BG Leitershofen/Stadtbergen II umknickte und ab dem zweiten Abschnitt nicht mehr weiterspielen konnte, da war es vielleicht so etwas wie ein weiteres Zeichen dafür, dass es dieses Basketballjahr, (genau genommen die zweite Hälfte davon) nicht gerade gut gemeint hat mit den Green Devils. "Er hätte als erfahrener Spieler und mit seinen Fähigkeiten am Brett ein entscheidender Faktor in diesem Match werden können", sagt Coach Jörg Weber. Da Assenbrunner aber verletzt raus musste, Johannes Keil angeschlagen in die Partie gegangen war und andere Spieler von vornherein sowieso fehlten, stand am Ende eine weitere Niederlage. Die neunte im elften Saisonspiel.

Aufgrund der vielen Verletzten, der generell schwierigen Voraussetzungen (wenige gemeinsame Trainingseinheiten) und letztlich eben auch wegen der vielen Niederlagen sei es eine "katastrophale Hinrunde" gewesen, die da jetzt zu Ende geht, sagt Weber. Natürlich müsse man nun alles selbstkritisch analysieren und nicht ausschließlich äußere Einflüsse als Gründe heranziehen, so der Coach. "Dass das Ganze aber unter derart schweren Bedingungen stattfindet, habe ich so vorher auch noch nie erlebt", betont Weber.

So verabschieden sich die Schrobenhausener, die das Jahr mit einem 71:54-Auswärtssieg beim späteren Absteiger in Landsberg furios begonnen hatten, mit einer Auswärtsniederlage aus 2018. Es ist die sechste im sechsten Saisonauswärtsspiel, und wieder eine, die möglicherweise vermeidbar gewesen wäre. Zum Beispiel dann, wenn die Gäste so weitergespielt hätten wie im ersten Viertel, das sie überzeugend mit 24:14 gewannen. Nach einem Einbruch im zweiten Durchgang stand es zur Halbzeit 48:42 für die Augsburger, die ihre Führung bis zum Ende des dritten Viertels noch einmal ausbauten (75:61) und dann verteidigten. "Sie haben ihre individuelle Klasse dann eben ganz routiniert ausgespielt", sagt Weber, in dessen Team sich sechs Spieler gegen die Niederlage stemmten, die nicht älter als 20 Jahre sind.

"So zufrieden ich mit der Entwicklung der jungen Spieler in dieser Hinrunde auch bin", sagt Weber, "so kann ich trotzdem nicht erwarten, dass wir mit diesen Akteuren auf dem Feld am Ende noch so ein Spiel drehen." Die Perspektive der Mannschaft sei nach wie vor gut, "der Status Quo ist dagegen manchmal schwierig", betont der 47-Jährige. In der Rückrunde sollen dann zunächst Simon Koch und Thomas Wenger nach ihren Verletzungspausen zurückkehren. "Das sind wieder zwei gestandene Spieler und damit vier Schultern mehr, auf die wir die Last verteilen können", verdeutlicht Weber.

Dass die Green Devils zwei ihrer fünf Heimspiele gewonnen haben, macht nämlich zumindest weiterhin Hoffnung auf 2019. Der TSV Jahn Freising ist zwar nach seinem Heimsieg gegen München Basket am vergangenen Wochenende um einen Sieg davongezogen, doch die MIL Baskets stehen weiterhin hinter den Green Devils, der Abstand nach vorne ist zudem überschaubar.

"Mit Ausnahme der vergangenen Saison haben acht Siege - oder sogar weniger - am Ende immer gereicht", erinnert sich Weber und sagt: "Ich habe keine Angst vor der Rückrunde. Mein Ziel ist es, noch sechs Spiele zu gewinnen." Das erste Rückrundenmatch zählt wohl nicht zu diesem Plan, es geht am 12. Januar zum ungeschlagenen Tabellenführer FC Bayern München III. Bis dahin soll die Weihnachtspause zu vielen gemeinsamen Trainingseinheiten genutzt werden.

Die Hoffnung auf ein erfolgreiches Basketballjahr 2019 ist also da. "Und sollten wir am Ende doch runtergehen", sagt Weber, "dann ist das eben so. Dann bauen wir mit unseren vielen Talenten eben wieder eine schlagkräftige Mannschaft für die Zukunft auf."

Das in Augsburg unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (4 Punkte), Thomas Assenbrunner, Lukas Bäumel (25), Jakob Eiglmeier, Simon Ettenreich (2), Jonas Fiß, Lorenz Höllbauer (2), Johannes Keil (9), Sebastian Kramer, Claus-Jürgen Ludwig (25) und Timothy Spatschek (13).
 

Matthias Vogt