Wolfsbuch
Karni, Nickel und der große Krach

Wolfsbucher Kinder beschäftigten sich mit den Herausforderungen des Zusammenlebens in einer Gemeinschaft

06.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:41 Uhr
Gespannt lauschten die Kinder der Geschichte von den streitenden Kaninchen. −Foto: Patzelt

Wolfsbuch (pa) Äußerst beliebt ist nach wie vor die regelmäßig stattfindende Kinderkirche in der Tenne des Wolfsbucher Pfarrstadels.

Auch zum Thema Streit und Versöhnung hatten sich wieder viele Buben und Mädchen, teilweise mit der Mama oder dem Papa, eingefunden, um sich gemeinsam mit dem Liturgieteam damit auseinanderzusetzen. Die Leitung lag wieder in den Händen von Stefanie Schuderer, die zugleich auch als Sprecherin des Wolfsbucher Pfarrgemeinderates fungiert.

Als Grundlage zu diesem Thema hatten sich Schuderer und das Liturgieteam das Buch "Karni und Nickel - Der große Krach" des französischen Autors und Illustrators von Kinderbüchern, Claude Boujon, mit der deutschen Textfassung der Frankfurterin Tilde Michels ausgesucht. Von ihr stammen unter anderem auch die bekannten Kinderbücher "Kleiner König Kalle Wirsch" und "Es klopft bei Wanja in der Nacht".

Karni und Nickel, zwei Kaninchen, wohnten auf einer Wiese dicht nebeneinander. Sie verstanden sich sehr gut und grüßten sich gegenseitig stets freundlich. Eines Tages bemerkte Karni, dass Nickel seinen Abfall achtlos auf die Wiese geworfen hatte - nun war es aus mit der Freundschaft. Karni ging zur Gegenwehr über und stellte sein Radio auf volle Lautstärke. Von diesem Zeitpunkt an hatten die beiden ständig Streit. Dieser ging sogar so weit, dass Karni eine Mauer zwischen den beiden Erdlöchern errichtete. Auch prügelten sie sich und schlugen aufeinander ein. Dies bemerkte ein Fuchs, der nun eine leichte Beute witterte. Die beiden Kaninchen konnten sich allerdings gerade noch rechtzeitig in Karnis Erdloch retten. In der großen Not hatten Karni und Nickel ihre Streitigkeiten vergessen und gruben gemeinsam unter der Erde einen Tunnel zur Nachbarshöhle. So konnten sie zusammen Meister Reinecke ein Schnippchen schlagen und entwischen. Überglücklich umarmten sie sich und waren seit diesem Erlebnis wieder allerbeste Freunde.

"Was würde wohl Jesus dazu sagen, wenn sich Menschen derart streiten ? ", fragte nach dieser Geschichte Schuderer die Kinder. Sie erzählte ihnen, dass Jesus in der Bibel des Öfteren auf Streit und Versöhnung hinweist. Er sagt zum Beispiel: "Wenn du zum Gottesdienst gehst und dir auf dem Weg einfällt, dass jemand etwas gegen dich hat, dann dreh dich um, versöhne dich zuerst mit ihm und komme erst dann zur Kirche. "

Auch die Fürbitten befassten sich kindgerecht mit diesem Thema: "Guter Gott, segne unseren Mund, damit wir mit ihm Worte sprechen, die nicht verletzen. Segne unsere Hände, damit wir nicht die Fäuste ballen. Und segne unsere Füße, damit wir die richtigen Schritte aufeinander zu tun. " Zum Schluss des Kindergottesdienstes bekam jedes Kind noch eine Kleinigkeit, die an das Thema Streit und Versöhnung erinnern sollte, mit auf den Nachhauseweg. Die Kinderkirche bildete zugleich auch den Abschluss einer Reihe zum Thema Familie und Kind, die im Juli 2018 begonnen hatte.
Kirche für die Kleinsten
Frau Schuderer, die Kinderkirche ist sehr beliebt. Wissen sie, wie viel Buben und Mädchen heute da waren?

Stefanie Schuderer: Ich hatte 50 Kleinigkeiten vorbereitet, die die Kinder mit nach Hause nehmen durften. Es sind lediglich vier Stück übrig geblieben. Bei der ersten Kinderkirche zum Thema Abschied im Juli vorigen Jahres hatte ich ebenfalls 50 Schutzengel vorbereitet. Damals nahm ich acht wieder mit. Die Zahl der Kinder ist eigentlich ziemlich stabil geblieben.

Wie ist die Reaktion der Kinder - machen sie auch mit?
 

Schuderer: Die Buben und Mädchen sind während der Kinderkirche sehr interessiert und machen sehr gut mit. Es ist eine große Anerkennung und Bestätigung unserer Arbeit. Die Konzepte, die ich von unserem ehemaligen Pfarrer Werner Sulzer bekomme, sind sehr ansprechend und kindgerecht gestaltet. Es ist für mich ein Zeichen, dass Kirche mit den Kleinsten unserer Pfarrei gelebt werden will.

Dies war der Abschluss einer Reihe - wie geht es nun weiter? 

Schuderer: Die nächste Kinderkirche findet am Donnerstag, 4. April, im Wolfsbucher Pfarrstadel statt. Dann beschäftigen wir uns mit biblischen Geschichten, als Erstes mit dem Sämann. Ich hoffe, dass auch diese neue Reihe wieder so großen Anklang findet.

Das Gespräch führte

Anton Patzelt.