Eglofsdorf
Vom Kirchenvorplatz bis zur Urnenwand

Die Bürger aus Eglofsdorf haben viele Anliegen - Vorschläge für Blühwiesen

06.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:41 Uhr
Neu gestaltet werden soll der Vorplatz zur Eglofsdorfer Kirche. −Foto: Patzelt

Eglofsdorf (pa) Kleines Dorf mit vielen Fragen: Die Bürgerversammlung am Dienstagabend haben die Eglofsdorfer rege genutzt, um Bürgermeister Alexander Anetsberger ihre Anliegen vorzutragen. Vor allem die Zufahrt zum Holzlagerplatz auf der ehemaligen Erdaushubdeponie beschäftigte die Dorfbewohner.

Der Eglofsdorfer Stadtrat und Ortssprecher Josef Schneider begrüßte neben dem Rathauschef auch dessen Stellvetreter Anton Grad und eine Reihe von Stadträten. Sechs Maßnahmen wurden beim Dorfspaziergang anlässlich des Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK) in Eglofsdorf notiert. Es waren dies die Aufwertung des Umfelds der Kirche, die Umgestaltung der Ortseinfahrt, die Aufwertung und Begrünung des Spielplatzes, die Umnutzung eines Gebäudes und Umgestaltung des unmittelbaren Außenbereichs sowie ein neuer Gemeindestadel. Anetsberger gab bekannt, dass man von Seiten des Stadtrates versuchen wolle, bestimmte Projekte zusammenzufassen. Die Umsetzung der Maßnahmen könne allerdings "nicht von heute auf morgen geschehen".

Um die Mobilfunkverbindungen zu verbessern, hatten Mobilfunkbetreiber an die Stadt Beilngries zwei Standortfragen für die Errichtung von Masten gestellt (wir berichteten). Neben eines Areals bei Aschbuch habe man auch eine Fläche bei Eglofsdorf genannt. Ein Versammlungsteilnehmer fragte nach, wo sich dieses Grundstück befinde. Eine exakte Verortung konnte Anetsberger aber nicht vornehmen. Die Stadt Beilngries habe sich auch für das Mobilfunk-Förderprogramm angemeldet, falls es mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau nicht klappen sollte, ließ Anetsberger wissen.

"Wie weit sind die Planungen bezüglich des Kirchenvorplatzes fortgeschritten?", erkundigte sich ein Dorfbewohner. Ortssprecher Schneider antwortete, dass man über ein Planungsbüro bereits Vorschläge eingeholt habe. "Es wurden keine negativen Stimmen laut, also müsste es auch so passen", resümierte Schneider. Der Plan sieht verschiedene Neuanpflanzungen vor, da viele der alten Büsche und Sträucher bereits in die Jahre gekommen sind. Laut den Worten des Bürgermeisters sei "den Hang runter" das Anlegen einer Blühwiese im Gespräch. Natürlich könne diese eine gewisse Zeit lang "nicht gerade schön aussehen" da sie nicht so oft gemäht werde. "Aber eine Blühwiese hat nur dann Sinn, wenn man sie auch blühen lässt", betonte Anetsberger. Gerade die Blühwiesenproblematik werde im Stadtrat intensiv verfolgt. Man stehe derartigen Vorschlägen "mit Sicherheit positiv gegenüber". Laut Schneider ist auch zu überlegen, ob die Dorflinde neu gepflanzt werden soll. "Die große Trockenheit im vergangenen Sommer hat ihr doch arg zugesetzt", erläuterte der Ortssprecher.

Er trug zudem das Problem aufgelöster Gräber auf dem Friedhof vor und bat die Stadt Beilngries um Abhilfe. Die Grabstätten seien mit Splitt aufgefüllt worden, der einen Unkrautwuchs nicht verhindere.

Ein weiteres Anliegen der Eglofsdorfer betraf die Straße nach Aschbuch. Obwohl sie für LKW gesperrt sei, werde diese von schweren Fahrzeugen, besonders zur Belieferung einer Aschbucher Firma, genutzt. "Die Straße ist alles andere als gut - das merkt man besonders im Frühjahr", monierte ein Bürger. Einen Verkehrsspiegel wünschte sich ein Versammlungsteilnehmer im Kurvenbereich bei der Abzweigung der Straße Richtung Eglofsdorf in Arnbuch. "Eine hohe Hecke behindert die Sicht - beim Reinfahren in die Kurve hat man keine Chance, den vorfahrtsberechtigten Gegenverkehr wahrzunehmen", so die Wortmeldung. Ein Bürger wies darauf hin, dass in der Gemarkung Arnbuch ein Burgfriedenstein abgebrochen sei. "Die eine Hälfte steht, die andere Hälfte liegt", so seine Schilderung. Eine weitere Anregung betraf die Fläche beim Bolzplatz. "Dieser wird bereits seit langem nicht mehr bespielt. Man könnte das Areal in eine Blühwiese umwandeln." Auch diesem Wunsch stand Anetsberger positiv gegenüber. Ebenso wurde eine Urnenwand für den Eglofsdorfer Friedhof angesprochen. Der Bürgermeister meinte, dass man das Dorf "durchaus auf die Liste setzen" könne. Allerdings sollte vorher anhand einer Ortsversammlung geklärt werden, ob dieser Wunsch von der Mehrheit der Dorfbewohner mitgetragen werde. "Solche Projekte können wir nicht auf einen bloßen Zuruf ausführen. Ein Meinungsbild des gesamten Dorfes ist hier sehr hilfreich und wichtig", betonte das Beilngrieser Stadtoberhaupt.

"Wie für Beilngries bräuchten wir auch für die Dörfer einen Altstadtmanager. Auch hier gibt es viele Leerstände", merkte ein Versammlungsteilnehmer an. "Bei der Beseitigung der Leerstände tun wir uns schwer. Wenn die Betreffenden nicht zu bewegen sind, sind wir mit unseren Möglichkeiten meist am Ende", bedauerte Anetsberger.

Die letzte Wortmeldung betraf die Öffnungszeiten der Beilngrieser Stadtverwaltung. "Könnte man nicht einen Donnerstag im Monat einführen, an dem man bis 18 Uhr etwas erledigen kann? Im Moment hat man als Berufstätige keine Chance", meinte eine Eglofsdorferin. Laut Bürgermeister bestehe die Möglichkeit, auch nach 16 Uhr Termine auszumachen. "Ich bin mir sicher, dass man bei der Verwaltung so flexibel ist, auch spätere Wunschtermine durch einen vorherigen Anruf zu ermöglichen", lautete der Hinweis des Bürgermeisters.