Eichstätt
Karlstetter über "Sünde"

14.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:42 Uhr

Eichstätt (EK) Nach seinem Vortrag „Psychologie der Religionen“ im vergangenen Oktober referiert Andreas Karlstetter zum zweiten Mal im Wirtshaus Zum Gutmann in Eichstätt. Als „bekennender Humanist“ hat er sich diesmal das Thema „Sex, Schuld und Religion – oder wie die Sünde erfunden wurde“ gewählt.

Trotz des vielleicht für manche provokant erscheinenden Titels, so Karlstetter, sei er darum bemüht den Vortrag am Freitag, 16. Mai, wissenschaftlich, rational, aber dennoch kurzweilig zu gestalten.

„Sünde und Vergebung“ sind für Karlstetter menschliche Konstrukte. Dennoch könne der verantwortungslose Umgang mit Sexualität in manchen Religionen schwerwiegende Probleme verursachen – seien es persönliche Schuldgefühle der Gläubigen oder potenzielle massive Ausschreitungen im Klerus, wie es die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche bewiesen hätten. Karlstetter geht es in seinem Vortrag nach eigenen Aussagen nicht darum, Tiefgläubige zu provozieren oder gar von ihrem Glauben abzubringen, sondern Mitmenschen in ihrer Überzeugung zu bestärken, die, wie er, den absoluten Wahrheitsanspruch verschiedener Religionen bereits ablehnen, um somit dem wachsenden Teil der nichtglaubenden Bevölkerung eine öffentliche Stimme zu geben.

Karlstetter ist Vorsitzender der „Säkularen Humanisten“ in Neuburg und „Mitglied des Bundes für Geistesfreiheit“ (bfg). Sein Vortrag beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.