Greding
Kaplan glänzt mit treffenden Pointen

Dominik Pillmayer bekommt die Krone des Gredinger Witzekönigs - Gstanzlmeisterin Renate Maier sorgt für Lachtränen

29.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:59 Uhr
Der erste Gredinger Witzekönig ist Dominik Pillmayer, als Kaplan und Seelsorger für die heiteren und auch die ernsten Seiten des Lebens zuständig. Renate Maier setzt ihm die Krone auf. −Foto: Neue

Greding (HK) Zum 52. Mal ist diesmal das Gredinger Volksfest gefeiert worden.

51 Mal davon gab es keine Witzemeisterschaft. Nach der Premiere am Sonntag muss man sich fragen: Warum eigentlich nicht? Die erste Gredinger Witzemeisterschaft mit der Gstanzlsängerin und Hochzeitsladerin Renate Maier bescherte den Zuschauern jedenfalls einen vergnüglichen Nachmittag.

Seit die Niederbayerin 2011 ihren Milchviehbetrieb eingestellt hat, bringt sie Vollzeit Menschen zum Lachen. Aus Wolfskugel im Rottal kommt sie - die bayerische Witzekönigin. "Wölfe gibt es dort nicht mehr, die Kugel hat sie mitgebracht", scherzt Renate Maier gleich zu Beginn ihres Auftritts in Greding und streichelt sich über ihren wohlgeformten Bauch. Die Aufmerksamkeit des Publikums hat sie mit so viel Selbstironie en passant auf sich gezogen.

Doch Renate Maier, der Star des Tages, steht nicht alleine auf der Bühne: Neben der Gredinger Stadtkapelle, die mit musikalischen Einlagen unterstützt, haben sich fünf Anwärter für die große Witzemeisterschaft auf die Festzeltbühne gewagt, um das Allerwitzigste aus sich herauszuholen: Neben Kranführer Michael, Systeminformatiker Matthias, seiner Frau, der Kinderpflegerin Daniela und Zimmerer Markus ist auch der Gredinger Kaplan Dominik Pillmayer mit von der Partie. Er ist ohnehin in der Großgemeinde für seinen Humor bekannt. Und wie es sich für eine echte Witzemeisterschaft gehört, darf natürlich auch eine kompetente Jury nicht fehlen - bestehend aus Bürgermeister Manfred Preischl, Schwarzachkönigin Paula Sedlmeier und dem hiesigen Bestatter Josef Mayinger.

In der ersten Runde geht es direkt mit einem Marathon an Witzen los: Dominik Pillmayer macht den Anfang und erzählt einen Schwank nach dem anderen aus seinem persönlichen Witzerepertoire - von Verstorbenen, vom Himmel und von Ordensschwestern. Das Publikum lacht begeistert. Und auch an der Jury geht das Talent des Kaplans nicht vorbei: 9 - 8 - 9: Das macht satte 26 Punkte für den humorvollen Geistlichen. Nun ist Daniela an der Reihe - sie grinst schon breit, bevor sie ihren ersten Witz erzählt. Michael, Markus und Matthias folgen - alle auf ihre eigene Art - bringen sie das Publikum zum Lachen. Renate Maier übernimmt die Moderation und brilliert natürlich als Profi darin, mit ihrem trockenen Humor auch zwischen den Witzen der Kandidaten für Lachtränen zu sorgen.

In der zweiten Runde stehen Kurzwitze an. "Kurzer Witz - große Lacher", heißt die Devise. Und dabei sorgt Daniela kurzerhand für eine faustdicke Überraschung: Spontan ruft sie ihren "Joker" auf die Bühne, den Sportheim-Wirt Wilfried Weichbrodt: "Du hast mir das hier eingebrockt", erklärt sie lachend. Doch "der Weich" wäre nicht der bekannte Schalk, wenn er nicht spontan einen Joke aus dem Ärmel schütteln könnte. Auch der Metzger Josef Greiner kommt nicht ungeschoren davon.

In der dritten und letzten Runde darf jeder Kandidat seinen Lieblingswitz erzählen - die Highlights zum Schluss. Alle Kandidaten geben ihr Bestes und hauen raus, was geht. Doch am Ende hat tatsächlich Dominik Pillmayer die Nase vorn - und damit die Witzekrone auf dem Kopf. Die 30 Liter Bier, die er als Preis gewinnt, spendet er ganz selbstlos: "Ich trinke ja gar kein Bier - jedenfalls nicht so viel", sagt er. Und so teilt er den Gewinn gerecht auf: Einmal an die Stadtkapelle Greding, die die ganze Witzemeisterschaft begleitet hat. Und die zweite Hälfte an die Kaisinger - "die das Bier für ihr Dämmerschoppen nach der Kirche gut gebrauchten können". Begeisterter Applaus im Publikum. Vor allem aus der Kaisinger Ecke.

Zum Abschluss zeigt Pillmayer sein Können noch einmal als Dirigent der Stadtkapelle: Ein "Prosit der Gemütlichkeit" lässt er anstimmen. Nach so vielen Witzen sind die Kehlen schließlich trocken.

Viola Neue