Kanalnetz wird eine teure Sache

28.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:46 Uhr

Die Kläranlage Bergheim wird den Gemeinderat noch öfter beschäftigen – die wasserrechtliche Erlaubnis läuft Ende 2010 aus – bis dahin muss kräftig investiert werden. - Foto: Hammerl

Bergheim (ahl) Umfangreich war der Vortrag von Günther Maak im Gemeinderat Bergheim. Der Landschaftsarchitekt erläuterte die nächste Runde an Einwendungen und Abwägungen zum Flächennutzungsplan, der wegen eines Formfehlers noch einmal ausgelegt worden war.

Elf Träger öffentlicher Belange sowie zwei Bürger hatten noch einmal Einwendungen gegen den Flächennutzungsplan gehabt, die vorgetragen und diskutiert wurden. So monierte das Landesamt für Denkmalpflege, dass sechs Bodendenkmäler von der Flächennutzungsplanänderung betroffen seien. Die sollen nun genauer dargestellt werden. Darüber hinaus aber wird die Gemeinde Bergheim nicht tätig werden – entgegen des Planervorschlags, es sei sinnvoll, alle Bodendenkmäler auf Gemeindegebiet darzustellen.

7:5 ging es aus, als der Gemeinderat die Ortsdurchfahrtsgrenzen sowie die Bauverbotszone nachzutragen hatte, wie vom Bauamt in Ingolstadt gefordert. Die Linksabbiegerspur wird jedoch nicht aufgenommen. Die Regierung verwies noch einmal auf den Flächenverbrauch, den die Gemeinde möglichst gering halten will, sich andererseits aber verpflichtet fühlt, Bauland auszuweisen. Überwiegend handelte es sich um redaktionelle Änderungen und die Abwägungen wurden weitgehend so vorgenommen, wie Maak vorschlug.

"Die Situation ist nicht schön", kommentierte Hartmann die Kanalisation in Bergheim und Unterstall, die bei starkem Regen völlig überfordert ist. Es müsse dringend Geld, und zwar viel Geld, in die Hand genommen werden. Das Kanalnetz wird derzeit vom Ingenieurbüro Kruppa neu berechnet. Sobald endgültige Ergebnisse vorliegen, wird die Gemeinde tätig werden.

Zur Kläranlage in Bergheim, die im jetzigen Zustand nur noch bis Ende 2010 betrieben werden darf, wurden sieben Varianten durch das Ingenieurbüro Steinle geprüft. Langfristig sei eine Belebungsanlage im SBR-Verfahren (sequenzielle, biologische Reinigung) für Bergheim am günstigsten, die mit rund zwei Millionen Euro zu Buche schlüge. Praktisch ausgeschlossen hat das Ingenieurbüro bereits die Varianten, die vorsahen, sich an Ingolstadt oder Neuburg anzuschließen und sich auf fünf beziehungsweise drei Millionen Euro summieren würden. "Das wäre für uns total unwirtschaftlich, wir bekämen viermal so hohe Abwasserkosten", sagte Hartmann.