Wellheim
Kanal verschlingt viel Geld

Gemeinde Wellheim muss heuer für rund 1,2 Millionen Euro ihr Abwassersystem sanieren

05.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:32 Uhr

Wellheim (EK) Die Gemeinde Wellheim muss deutlich über eine Million Euro in die Hand nehmen, um ihr Abwassersystem zu sanieren. Aufgrund der Auflagen vom Landratsamt müssen die Maßnahmen noch heuer ausgeführt werden.

Wellheim (EK) Die Gemeinde Wellheim muss deutlich über eine Million Euro in die Hand nehmen, um ihr Abwassersystem zu sanieren. Aufgrund der Auflagen des Landratsamtes müssen die Maßnahmen noch heuer ausgeführt werden.

Ingenieur Andreas Lintl vom Büro Bauer Beratende Ingenieure aus Regensburg stellte den Gemeinderäten die Sanierungsarbeiten vor. Dazu gehört der Umbau des Regenüberlaufbeckens (RÜB) an der Kläranlage Wellheim für rund 530 000 Euro. Der Umbau und Einbau eines Retentionsbodenfilters beim RÜB 7 in Biesenhard liegt bei 375 000 Euro. Der Umbau und die Sanierung des Regenüberlaufbeckens 9 an der Kehre von Wellheim nach Konstein werden rund 300 000 Euro kosten.

Diese Baumaßnahmen werden jetzt ausgeschrieben und sollen schon im Frühjahr beginnen. Die Untersuchung der restlichen Kanäle dürfte mit 38 000 Euro zu Buche schlagen. Teilweise wird die Kommune die Kosten über Verbesserungsbescheide wieder hereinholen.

Des Weiteren ging Ingenieur Lintl insbesondere auf die Kanalsanierung der Staatsstraße durch Konstein ein. Teile der Abwasseranlage seien dort dringend sanierungsbedürftig. Er zeigte dabei die Unterschiede zwischen einer grabungslosen Sanierung und teilweiser Erneuerung gegenüber einer offenen Erneuerung auf. Beide Rechenmodelle waren für den Zeitraum von 50 Jahren ausgelegt. Die Stabilität der Rohre nach einer Sanierung wird auf 15 bis 20 Jahre geschätzt. Nach längerer Diskussion entschieden sich die Gemeinderäte für die günstigere Sanierung, da hier im Moment nur 60 000 Euro fällig werden. In den nächsten Jahren werden noch mehr Abwasserkanäle im gesamten Gemeindegebiet zu überholen sein, so die Einschätzung der Gemeinderäte. Da sei eine offene Erneuerung finanziell zu aufwendig. „Es ist davon auszugehen, dass im gesamten Gemeindegebiet etwa zwei Drittel der Kanalisation sanierungsbedürftig sind“ bestätigte Bürgermeister Robert Husterer. Diese Sanierung ist ab dem Frühjahr geplant, da die Erneuerung der Straßendecke durch das staatliche Bauamt erst ein Jahr nach der Ausbesserung der Leitungen von Kanal und Wasser erfolgen wird; das Bauamt will erst die Setzungen in der Trasse abwarten. Die Sanierung der Straßendecke ist dabei für 2014 eingeplant.

Die Kanzlei Rödl & Partner aus Nürnberg war 2010 von der Gemeinde Wellheim mit der Erfassung und Bewertung des Sachanlagevermögens der Kommune beauftragt worden. Ursprünglich sollte die Gemeindeverwaltung die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung stellen. Doch war die Verwaltung aus personellen Gründen teilweise überfordert. Daraufhin wurde eine zusätzliche Kraft eingestellt, doch auch dann klappte die reibungslose Zusammenarbeit nicht. Aus diesem Grund bot die Kanzlei jetzt an, mit eigenem Personal die entsprechenden Unterlagen selbst zu sichten. Dabei erklärte der Projektleiter Markus Steger-Gühmann die Vorteile dieser eigenen Sichtung. „Es geht zeitlich schneller, weil geschultes Personal genau sieht, welche Unterlagen gebraucht werden.“ Ebenfalls nicht enthalten war in diesem Vertrag bisher die Aktualisierung des Anlagevermögens der Abwasserbeseitigung. Diese beiden Leistungen könnten zum Pauschalpreis von rund 32 000 Euro angeboten werden, so der Projektleiter. Der Gemeinderat nahm dieses Angebot an; damit erhöhen sich die Gesamtkosten dieser Maßnahme auf über 100 000 Euro. Erfassung und Bewertung des Sachanlagevermögens sollen bis Ende 2013 abgeschlossen sein.

Des Weiteren genehmigte das Gremium die Erweiterung des bestehenden Nettomarktes auf die Fläche des ehemaligen Drogeriemarktes. In den neuen Räumen sollen die Leergutannahme sowie das bestehende Getränkeangebot untergebracht werden. „Da ist weder ein Bäcker geplant, noch ein neuer Getränkemarkt, noch ist eine Erweiterung der Metzgerei beabsichtigt“, erläuterte Husterer.

Ebenfalls erteilte der Marktrat der Firma Metallbau Bittl aus Dollnstein den Auftrag für Fertigung, Lieferung und Montage einer Stahltreppe und eines Geländers mit Fußleiste im neuen Bauhof in Konstein.