Kampf gegen Wind, Rasen und die Kickers

04.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:59 Uhr

Stuttgart (DK) Über 90 Minuten hat der FC Ingolstadt bei den Stuttgarter Kickers tapfer gekämpft – und wurde in der Schlussphase schließlich doch noch belohnt. Andras Tölcseres sorgte sechs Minuten vor dem Ende der Regionalliga-Partie für den verdienten Ausgleich zum 1:1 (1:0).

Der Stürmer sorgte damit für einen weiteren Punkt in der erfolgreichen FC-Auswärtsbilanz aus der Hinrunde, die nun auch in Stuttgart fortgeschrieben werden konnte.

Es war ein regelrechtes Kampfspiel am Samstagnachmittag im Gazi-Stadion. Das lag vor allem daran, dass diesmal mehr als nur zwei Gegner aufeinander trafen. Der starke Wind und die schlechten Platzverhältnisse spielten eine nicht unerhebliche Rolle in der Begegnung zwischen dem Vierten und dem Achten der Tabelle. "Leider war das Spiel dadurch nicht immer berechenbar", sagte FC-Trainer Jürgen Press, der gerade deshalb mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein konnte.

Ähnlich wie zum Rückrundenauftakt gegen Pirmasens spielte das Team bei den Kickers, die sich eine Woche zuvor aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatten, erneut frisch nach vorn und ließ sich auch nicht von dem frühen Rückstand beeindrucken. Gleich in der sechsten Minute hatte der Stuttgarter Sascha Benda mit Geschick und der Unterstützung des Windes einen Eckball direkt ins Tor des chancenlosen Michael Lutz befördert. Nach dem 0:1 blieb Ingolstadt fleißig, kam dadurch auch zu einigen Tormöglichkeiten.

Acht Minuten nach der Führung hatte Herbert Obele, der auf der linken Seite ein starkes Spiel machte, den Ausgleich auf dem Fuß. Sein Schuss landete jedoch am Außennetz. In der 24. Minute scheiterte Kapitän Markus Rosenwirth am gut aufgelegten Stuttgarter Torhüter David Yelldell. Sehr engagiert war auch Andras Tölcseres. Der wendige Solist im Sturm ackerte, erarbeitete sich viele Bälle – scheiterte jedoch im Abschluss, sowohl in der 34. Minute nach einem Pass von Michael Schmidberger als auch kurz vor dem Halbzeitpfiff per Kopf nach einer Flanke von Obele. Mit diesem Offensivdrang setzte der FC die Gastgeber unter Druck, die nur noch bei Standards gefährlich wurden. Ingolstadts Trainer Jürgen Press war denn auch zufrieden mit der Leistung seines Teams: " In der ersten Halbzeit waren wir sehr stark, hatten Chancen über Chancen und hätten daher locker mit 5:1 führen können. Da sind die Kickers mit einem blauen Auge davon gekommen."

In der zweiten Hälfte steigerten sich die Stuttgarter. Stürmer Sean Dundee verstolperte aber die 2:0-Führung. Auf der anderen Seite fand der unermüdlich kämpfende Tölcseres stets in Yelldell seinen Meister. In der 84. Minute konnte er den Keeper der Kickers schließlich doch einmal überwinden und den Ausgleich erzielen.

Dass der aufgeweichte Rasen, auf dem Yelldell in diesem Moment ausrutschte, großen Anteil am Tor hatte, trübte die Freude bei den Ingolstädtern nicht. "Wir haben den Punkt mehr als verdient", fand Markus Rosenwirth nach der nicht immer regulären Partie zwischen den Kickers, dem FC, dem Wind und dem Rasen.