Latsch
Kaltschnäuziger Kindskopf

Sabolic trifft am Freitag auf seinen Ex-Klub

13.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Hat die Meisterfeier auf dem Rathausplatz noch in bester Erinnerung: Robert Sabolic wechselte nach dem Titelgewinn 2014 mit Ingolstadt in die tschechische Liga zu Sparta Prag - Foto: Bösl

Latsch (DK) Wiedersehen mit einem Meister-Panther von 2014: Zum Auftakt des Dolomiten-Cups in Neumarkt trifft der ERC Ingolstadt am Freitagabend (20 Uhr) im Halbfinale auf den tschechischen Spitzenklub Sparta Prag mit Robert Sabolic. Besonders bei ERC-Goalie Timo Pielmeier ist die Vorfreude groß.

Sabolic’ Profilbild beim Chatdienst WhatsApp dürfte ängstlichen Menschen kalte Schauer über den Rücken jagen: Lächelnd streichelt der Slowene einen Leoparden, der angekettet in einem Gehege liegt. „Ach, die Katze? Das war in Thailand. Da habe ich nach der abgelaufenen Saison mit drei Kumpels Urlaub gemacht“, berichtet der 26-Jährige, als sei der hautnahe Kontakt mit dem Raubtier das Normalste der Welt.

Auch seine ehemaligen Teamkollegen vom ERC Ingolstadt kennen das Bild des furchtlosen Sabolic, schließlich ist der Chatdienst das Kommunikationsmittel Nummer eins für die Meistermannschaft von 2014. Zwar war der Slowene seit seinem Abschied nach dem Titelgewinn ein paarmal in Ingolstadt zu Besuch, doch meist bleibt nur das Handy, um sich mit den alten Kollegen auszutauschen.

„Ich habe mit Robert immer noch viel Kontakt“, erzählt Ingolstadts Torwart Timo Pielmeier. „Generell haben die Spieler der Meistermannschaft 2014 noch viel miteinander zu tun und werden es immer haben.“ Mit Sabolic habe er sich gut verstanden und viel unternommen: „Wahrscheinlich, weil wir zwei Kindsköpfe sind.“

Am Freitag treffen die Kindsköpfe erstmals als Gegner aufeinander. Auch wenn es nur ein Vorbereitungsspiel ist: „Ich versuche natürlich, gegen Timo zu treffen“, sagt Sabolic. Dass der Torabschluss neben seiner Aggressivität und Schnelligkeit seine größte Stärke ist, hat der kaltschnäuzige Stürmer schon im ERC-Trikot nachgewiesen. In der Ingolstädter Meistersaison steuerte Sabolic neun Play-off-Treffer bei – mehr als jeder andere Panther. Auch in seiner Premierensaison bei Sparta gehörte Sabolic mit 18 Toren und 34 Punkten zu den Stützen der Mannschaft. Das sahen auch die Klubverantwortlichen um den ehemaligen Landshuter Torhüter und jetzigen Sparta-Geschäftsführer Petr Briza so und verlängerten den Vertrag des Slowenen schon während der Spielzeit bis 2017. „Persönlich will ich mich immer weiterentwickeln und auf ein höheres Level kommen“, sagt Sabolic.

Der große Wurf blieb seiner Mannschaft in der abgelaufenen Saison allerdings verwehrt: Im Halbfinale scheiterten die Prager an Ocelari Trinec. „Es war ein gutes Jahr, aber wenn du bei Sparta Prag spielst, musst du eigentlich immer ins Finale kommen“, berichtet Sabolic vom Erfolgsdruck bei den Tschechen.

Der Dolomiten-Cup ist für den Traditionsklub der Auftakt zu einer echten Europa-Tour: Von Südtirol reist die Mannschaft direkt nach Norwegen, wo am 20. August das erste Champions-League-Duell mit Storhamar auf dem Plan steht. Zwei Tage später tritt Sparta dann bei Servette Genf in der Schweiz an. „Es ist keine einfache Gruppe“, meint Sabolic, „aber im vergangenen Jahr war es wohl noch etwas härter.“ Da schaffte Prag – vor den Adlern Mannheim, KalPa Kuopio und den Växjö Lakers – den Sprung ins Achtelfinale, scheiterte dort allerdings am schwedischen Team aus Linköping.

Heuer nehmen die Hauptstädter einen neuen Anlauf – sowohl in der Champions League als auch auf den neunten Meistertitel. Dafür versammelte Trainer Josef Jandac seine Mannschaft zu einem einwöchigen Sommercamp in Tschechien. Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit begann Sparta eine Woche früher als der ERC. „Wir wollen Meister werden“, sagt Sabolic. Angst vor großen Herausforderungen hat der Stürmer jedenfalls nicht – wie er schon mit seinem Profilbild bewiesen hat.