Ingolstadt (hl) Ein inzwischen 17-jähriger Ingolstädter muss wegen Vergewaltigung eines seinerzeit 13-jährigen Mädchens im vergangenen April und einiger anderer Straftaten eine nach dem Jugendstrafrecht verhängte Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verbüßen.
Ein bereits vor einigen Monaten vom Ingolstädter Amtsgericht ergangenes entsprechendes Urteil ist nun rechtskräftig, nachdem der Jugendliche gestern seine Berufung vor dem Landgericht zurückgezogen hat.
Dort hatte der Heranwachsende zunächst eine gänzliche Neubeurteilung seines Falles angestrebt. Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil eingelegt, diese aber auf das der Ermittlungsbehörde offenbar zu milde scheinende Strafmaß beschränkt.
Die 2. Jugendkammer des Landgerichts unter Vorsitz von Thomas Denz brauchte das auf mehrere Tage angesetzte Verfahren aber nicht völlig neu aufzurollen, da der Angeklagte nach eingehender Beratung mit seinem Rechtsbeistand gestern doch seine Berufung zurücknahm. Auch die Staatsanwaltschaft nahm ihren Antrag daraufhin zurück, sodass das Urteil des Amtsgerichts nun Rechtskraft erlangt und vollzogen werden kann.
Das vergleichsweise hohe Strafmaß deutet auf einen doch erheblichen Vorfall hin. Nach Auskunft des Berufungsgerichts, das gestern durchweg nicht öffentlich verhandelte, hat sich die zugrundeliegende Tat im vorigen April im Fahrstuhl eines öffentlichen Gebäudes im Stadtgebiet zugetragen. Der Täter war zu diesem Zeitpunkt noch 16 Jahre alt, das Opfer mit 13 Jahren nach juristischen Gesichtspunkten noch ein Kind.
Bereits am Amtsgericht war der Fall vor einiger Zeit mit Rücksicht auf das Alter von Beschuldigtem und Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden. Mit dem nun rechtskräftigen Urteil werden auch einige andere Verfehlungen des Jugendlichen geahndet, die aber weit weniger ins Gewicht fielen als die Vergewaltigung.
