Durchatmen

Kommentar

11.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Endlich einmal gute Nachrichten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière meldet das Ende des Kontrollverlustes. Die Zahl der Asylbewerber ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen und liegt mit 280 000 weit unter den 890 000 von 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise.

Der Berg der unbearbeiteten Asylanträge wird endlich abgebaut.

Der Rückgang des Flüchtlingsstroms ist vor allem auf die bessere Sicherung der Grenzen, auf die Schließung der Balkanroute und das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei zurückzuführen. Ob der Pakt mit Ankara hält, ob sich Flüchtlinge keine neuen Routen jenseits des Balkans suchen, bleibt ungewiss und damit auch die Frage, ob die aktuelle Entspannung von Dauer sein wird.

Durchatmen ja, aufatmen nein - für Entwarnung ist es noch zu früh. Und die eigentliche Herkulesaufgabe steht noch bevor: die Integration der vielen Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben. Gute Nachrichten werden hier noch lange auf sich warten lassen.