Ingolstadt
Jetzt wird’s heiß

Über das sommerliche Wetter freuen sich auch die Spargelbauern: "Wir stechen, was das Zeug hält"

26.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:33 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Sommer kommt. Am Wochenende klettern die Temperaturen auf fast 30 Grad. Das freut nicht nur Biergartenbetreiber und Motorradfahrer. Für die vom Wetter bislang nicht verwöhnten Spargelbauern beginnt die Ernte jetzt so richtig.

Endlich schönes Wetter: Die Sonne zeigt sich in Bayern ungetrübt. Von beständiger Wärme kann jedoch noch keine Rede sein, dazu wäre Hochdruck nötig. Der Freistaat liegt stattdessen auf der Sonnenseite eines Tiefdruckgebietes, das sich über Spanien und Frankreich erstreckt. „Das bringt in den nächsten Tagen subtropische Temperaturen mit warmer Luft aus der Sahara zu uns“, erklärt Jürgen Müller von der Wetterstation in Manching. Die Gewitterneigung nimmt zu.

Damit triumphiert Bayern über den Rest Deutschlands: Im Norden und Westen ist am Wochenende feuchte Luft vorhergesagt. Die Temperaturen in Bayern erklimmen dagegen Werte bis zu 29 Grad Celsius. Das sei aber keine Sensation für Ende April, sagt Müller. Außerdem seien die Nächte „noch empfindlich kalt“.

Wandern, Radeln, Boot- und Motorrad-Fahren sind also angesagt. Mit dem Schwimmen in Badeseen sollte man sich aber noch zurückhalten, meint Müller.

Bei aller Schönwetter-Stimmung: Der April war bislang zu kalt. „Ein Grad kälter als im Vorjahr“, sagt der Wetterfrosch. Auch die Niederschläge, sonst typisch für den April, blieben aus. Das ist laut Müller der Grund dafür, dass die Vegetation dem kalendarischen Frühling hinterherhinkt.

Apfel- und Kirschblüte setzten dieses Jahr Tage später ein. Die Blüte bleibt durch das schöne Wetter aber erst einmal erhalten. Und das sei ein gutes Zeichen für die Obsternte, prophezeit der Wetterfrosch. Tendenziell werden die Temperaturen wieder leicht sinken. „Es bleibt noch unbeständig“, sagt Müller. Erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai sei der Knackpunkt für wohlig warme Sommertemperaturen erreicht.

Dann haben die Spargelbauern einen Großteil ihrer Ernte schon eingefahren. Sehnsüchtig warten sie nach der Kälte zum Saisonstart auf die Sonne und ihre Wärme. „Dann treibt der Spargel schneller“, erklärt Josef Plöckl. Der Chef des Südbayerischen Erzeugerverbandes hofft, dass sich das Wetter auch auf die Kauflaune der Spargelliebhaber auswirkt. „Wenn die Sonne rauskommt, dann sind doch alle gleich viel besser drauf. Jetzt müssen die Leut’ Spargel kaufen, dann haben sie den Frühling auf der Zunge“, sagt er. Für ausreichend Ware ist gesorgt. „Wir stechen, was das Zeug hält“, verspricht Plöckl.