Pfaffenhofen
Jetzt liegt es am Kreistag

Am Montag geht es um die Zukunft des Therapiebeckens Landrat stellt drei Varianten vor

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Bewegungstherapie im Wasser: Auch die gestrigen Teilnehmer blicken mit Sorge auf die drohende Schließung des Therapiebeckens im Untergeschoss der Pfaffenhofener Ilmtalklinik - sie fürchten die Folgen für ihre Gesundheit und die Lebensqualität. "Es geht hier doch um Menschen, und nicht um Zahlen", sagen sie. - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Hat das von der Schließung bedrohte Bewegungsbecken an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik doch noch eine Zukunft? Landrat Martin Wolf (CSU) will dem Kreistag am Montag mehrere Denkanstöße für eine nachhaltige Lösung in Sachen Wassertherapie in der Kreisstadt vorlegen.

Die Zielrichtung, mit der der Landkreischef am Montag vor die Kreisräte treten will, steht fest: "Das Therapieangebot soll am Standort Pfaffenhofen erhalten bleiben". Fest steht nach den Worten Wolfs allerdings auch, dass die Einrichtung an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik wegen dringend erforderlichen Brandschutzarbeiten ab dem 1. Juli für zwei Monate geschlossen werden muss - "und das ist nicht aufschiebbar".

Ab September, so will es der Landrat zumindest am Montag im Kreistag vorschlagen, soll das Bewegungsbecken dann wieder in Betrieb gehen - zumindest vorübergehend oder genauer gesagt vorerst so lange, bis die demnächst anstehende Generalsanierung der Ilmtalklinik diesen Gebäudetrakt erreicht. Das wäre, so schätzt Wolf, in drei bis vier Jahren so weit - viel Zeit also, während der man sich Gedanken über die Zukunft des Therapieangebotes machen könnte.

Ingesamt drei Varianten will Wolf am Montag vorstellen: Nummer eins ist die Weiterführung des Betriebs am Kreiskrankenhaus - und zwar im Auftrag und auf Kosten des Landkreises. Schließlich bekomme die Klinik selbst das Angebot weder gefördert noch könne es mit den Krankenkassen abgerechnet werden, "weil die Therapiemaßnahmen in entsprechenden Reha-Zentren wirtschaftlicher angeboten werden können." Insgesamt geht es dabei um ein jährliches Defizit von 60 000 Euro, das der Landkreis dann als "freiwillige Leistung" finanzieren müsste. Welche zusätzlichen Kosten durch extra erforderliche Brandschutzmaßnahmen und im Rahmen der Generalsanierung entstehen, werde derzeit noch ermittelt.

Lösungsmodell Nummer zwei wäre der Weiterbetrieb des Therapiebeckens bis zur Fertigstellung des neuen Pfaffenhofener Hallenbades (vermutlich 2020). Dort könnte der Landkreis dann gemeinsam mit der Stadt einen "eigenen Bereich" vorsehen, in dem eine Wassertherapie möglich wäre. Entsprechende Vorgespräche mit der Stadt seien bereits geführt worden, sagte Wolf. Derzeit werde ja ohnehin der Bedarf beziehungsweise die Wünsche von Bürgern, Vereinen und Verbänden für das neue Hallenbad gesammelt und geprüft, welche davon in der "Feinplanung" umgesetzt werden könnten.

Variante Nummer drei wäre eine Privatisierung des Bades. "Vielleicht gibt es zum Beispiel Physiotherapeuten, die sich in der Ilmtalklinik einmieten und das Becken in Eigenregie betreiben wollen", sagte der Landrat - stellte aber klar, dass es in dieser Richtung noch keinerlei Anfragen gebe.

Völlig außen vor ist nach Ansicht Wolfs übrigens eine Nutzung des Beckens in der Adolf-Rebl-Schule: "Dort ist man komplett ausgelastet und der Bedarf wächst." Und nicht nur dort: Dem Landkreischef ist durchaus bewusst, "dass die Zahl der Menschen, die ein solches Angebot in Anspruch nehmen wollen, immer mehr zunimmt."

Wolf selbst geht völlig offen in die Kreistagssitzung, zumal eine Entscheidung ohnehin nicht vorgesehen ist. Die verschiedenen Alternativen sollen lediglich vorgestellt und diskutiert werden. Eine Präferenz für eine Variante hat der Landrat nicht - letztlich solle sich der Kreistag Zeit nehmen, "damit wir eine nachhaltige Lösung finden können."