Kein Vorstandsposten in Piëch-Stiftungen mehr: Stadler ist raus

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Ingolstadt (DK) Sechs Jahre und vier Monate lang verwaltete und mehrte Rupert Stadler das Milliardenvermögen seines großen Förderers Ferdinand Karl Piëch – nun aber ist damit Schluss. Der wegen „Dieselgate“ unter erheblichem Druck stehende Audi-Chef und VW-Vorstand hat Mitte Februar seine Vorstandsposten in Piëchs beiden Privatstiftungen „Ferdinand Karl Alpha“ und „Ferdinand Karl Beta“ aufgegeben, wie aus dem Firmenbuch des Landesgerichts Salzburg hervorgeht.

An Stadlers Stelle wacht laut Wirtschaftsauskunftei Creditreform seit 14. Februar der frühere Nixdorf-Boss, Versandhändler und Honorarkonsul Estlands, Klaus Siegfried Luft, über die milliardenschweren Beteiligungen des ehemaligen VW-Imperators. Zweck der seit 2007 bestehenden Stiftungen ist insbesondere die „Versorgung und Unterstützung der Begünstigten“, also Piëchs Frau Ursula und seiner zwölf Kinder. 

Als Stiftungsvorstand war Stadler stets ein Interessenkonflikt unterstellt worden. In den Augen der Kritiker mochte nicht zusammenpassen, dass Stadler als Audi- und VW-Topmanager einst unter der Kontrolle des Aufsichtsratschefs Piëch stand, doch als Stiftungsvorstand ein Auge auf Piëchs Privatvermögen haben sollte. Während an dieser Front nun Ruhe herrscht, könnte es an anderer Stelle noch laut werden. Denn Stadler ist auch Vorstandsmitglied der „Dr. Hans Michel Piëch Privatstiftung“ – und der ist: Aufsichtsrat bei VW und Audi.