Neuburg
Jetzt geht’s um die Fassade

Bauausschuss reagiert skeptisch auf Lärchenholzlösung für neue Realschule – Planung liegt im Zeitplan

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Schulstandort der Zukunft: Wo derzeit noch Getreide wächst, soll schon bald der Neubau der Paul-Winter-Realschule entstehen. Die Fertigstellung der Bildungseinrichtung ist derzeit für das Jahr 2019 anvisiert. −Foto: Janda

Neuburg (DK) Die Planungen für die neue Paul-Winter-Realschule und den Neubau eines Wohnheims an der Berufsschule laufen auf Hochtouren. Gestern gab es im Bauausschuss des Kreistags einen Zwischenstand zu den Millionen-Projekten. Noch strittig ist indes die Fassadengestaltung der Schule.

Soll es nun Lärchenholz werden oder doch lieber eine andere Fassade? Diese Frage müssen die Ausschussmitglieder wahrscheinlich in drei Wochen final beantworten. Bei der gestrigen Sitzung zeigt sich allerdings bereits, dass die Geschmäcker durchaus unterschiedlich sind. Während die Architekten laut Hochbauingenieur Max Knöferl eine Verkleidung des künftigen Schultrakts mit Lärchenholz bevorzugen, nannte Klaus Brems (FW) diese Lösung gar „greislich“ und „abgrundtief hässlich“. Das Problem: Das Holz dunkelt im Laufe der Jahre massiv nach, wie Reinhardt Reißner (CSU) an einem Stück aus seinem Zaun veranschaulichte. „Wenn die Schule nach ein paar Jahren so aussieht, habe ich Bedenken.“ Landrat Roland Weigert (FW) sah hingegen einen gewissen Reiz, den ein solcher Veränderungsprozess mit sich bringen könnte.

Rückenwind bekamen die Skeptiker von Alfred Hornung, CSU-Kreisrat und Förster. Er erinnerte zwar daran, dass es sich um eine reine Geschmacksfrage handle, regte aber an, auch auf andere Holzarten zurückzugreifen. Fichtenholz, das es im Neuburger Land zuhauf gibt, wäre obendrein günstiger als Lärche. Im Detail geht es bei den hölzernen Elementen etwa um die Hälfte der Schulfassade, wie Knöferl ausführte. Rund 32 Prozent sind Glas, der Rest technische Öffnungen und andere Dinge. Gleichzeitig sollen sich die Elemente der Fassade bei in den einzelnen Gebäudetrakten auch nach innen fortsetzen.

Während diese Debatte also erst noch bevorsteht, dürfte ein anderes Problem bald beseitigt sein. „Wir sind jetzt in punkto Bebauungsplan im Endspurt“, berichtet der Ingenieur den Ausschussmitgliedern. Voraussichtlich am 25. Juli soll der Neuburger Stadtrat den entscheidenden Beschluss fassen. Erst dann sei eine Genehmigung des Großprojekts möglich, so Knöferl. Wie berichtet, geht es bei dem Neubau der Paul-Winter-Realschule am Kreuter Weg um Kosten von rund 35 Millionen Euro. Voraussichtlich zu Beginn des Schuljahres im September 2019 soll die Bildungseinrichtung in Betrieb gehen. Dabei wird wohl auch der rund zweimonatige Stillstand beim Bebauungsplan nichts ändern. „Das ist nicht tragisch, die Termine sind noch zu halten“, erklärte Knöferl.

Noch offen ist indes, wie der Verkehr im Kreuter und im Sehensander Weg künftig fließen soll. Derzeit läuft die Arbeit an einer entsprechenden Vereinbarung zwischen Kreis und Stadt, die nächste Woche Thema im Kreisausschuss sein soll.
 

Klares Ja für Wohnheim in Neuburg

 
„Für die Stadt ist das ein außerordentlicher Gewinn“, freute sich Reinhardt Reißner (CSU) und sprach von einem Wunschtraum, der in Erfüllung geht. Die Kosten für den Neubau inklusive Planung liegen bei rund 7,2 Millionen Euro, die Fertigstellung ist 2019/2020 geplant.

 

Die Planungen, die der zuständige Sachgebietsleiter Markus Laumer den Ausschussmitgliedern vorstellte, sehen einen Neubau gleich neben der Turnhalle in der Monheimer Straße vor. Der rechteckige Komplex samt Innenhof bekommt demnach ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss; die von Reißner geforderte Möglichkeit einer späteren Aufstockung wollen sich die Verantwortlichen im Landratsamt offen lassen. Gleiches gilt für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes, die Roland Gaßner (CSU) vorschlug.

Im Inneren ist auch eine Mensa eingeplant, die im Schichtbetrieb bis zu 240 Gäste versorgen soll. Dazu kommt Wohnraum für 120 Schüler in 60 Doppelzimmern, darunter sind auch zwei behindertengerechte Wohnungen. Im Wesentlichen soll das Gebäude für Gastschüler der Berufsschule zur Verfügung stehen, die dort ihren mehrwöchigen Blockunterricht absolvieren und deren Heimweg zu lang ist. Momentan sind diese jungen Leute Laumer zufolge in Container und Pensionen untergebracht. Keine Dauerlösung, wie der Kreistag bereits entschieden hat. Jetzt steht als nächster Schritt der Bauantrag auf der Agenda, der Startschuss auf der Baustelle soll im Frühling erfolgen.

Übrigens: Das Wohnheim steht bei Bedarf auch anderen Gästen offen, wie Landrat Roland Weigert (FW) signalisierte.