Jetzt erst recht

Kommentar

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Diesmal durfte das Volk nicht abstimmen. Das Votum des Kongresses reicht, um den neuen Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation Farc in Kraft treten zu lassen. Nachdem die Bürger das Abkommen abgelehnt hatten, mussten Präsident Juan Manuel Santos, mittlerweile mit dem Friedensnobelpreis dekoriert, und Farc-Kommandeur "Timoschenko" nachverhandeln.

Mit diesem Nein nach dem jahrzehntelangen blutigen Bürgerkrieg hatte niemand gerechnet. Santos und "Timoschenko" haben sich von dem Rückschlag aber nicht entmutigen lassen. Jetzt erst recht, so lautete ihre Devise.

Dennoch bleiben Fallstricke auf dem Weg Kolumbiens zu einem echten Frieden. Denn viele Gruppen im Lande sind daran interessiert, dass es weiter Gewalt und Chaos gibt. Es ist zu hoffen, dass die Kolumbianer dennoch die historische Chance ergreifen.