Beilngries
"Jesus ist mitten unter uns"

Fünf Mädchen und Buben feiern beim Sonntagsgottesdienst ihre Erstkommunion - Mehrere weitere Termine folgen

11.04.2021 | Stand 16.04.2021, 3:34 Uhr
Die Kommunionkinder stellten sich mit Domkapitular Josef Funk und Gemeindereferentin Juliane Gerl zum Foto auf. −Foto: F. Rieger

Beilngries - Lange hatten sie auf diesen Moment warten müssen. Eigentlich hätten Nico Betz, Emma Eder, Finn Eder, Raphael Hain und David Wenger schon vor einem Jahr ihre Erstkommunion feiern sollen. Eigentlich - denn die Corona-Pandemie brachte auch die ursprünglichen Planungen für die Erstkommunion ins Wanken.

Anstelle einer großen, gemeinsamen Feier wählte man letztlich eine Variante mit mehreren Kommunionfeiern in Kleingruppen - gepaart mit der Option, auf den Weißen Sonntag im Jahr 2021 zu wechseln. 13 Kinder wählten letztere Variante. Doch unter dem Eindruck der nun abermals verschärften Corona-Situation und der damit zusammenhängenden Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens setzt inzwischen mehr als die Hälfte derjenigen Familien, deren Kinder als Viertklässler heuer die Erstkommunion nachholen sollen, die Hoffnungen noch einmal in einen späteren Termin (24. Juli). Das eingangs genannte Quintett blieb aber nun beim Weißen Sonntag - und gemeinsam mit ihren Familien erlebten die Kinder eine schöne Kommunionfeier im Rahmen des 10-Uhr-Gottesdienstes. Zelebriert wurde diese von Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk, die musikalische Gestaltung mit Orgelspiel und Gesang übernahm Peter Sillner.

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes richtete Pfarrer Funk das Wort an die Kommunionkinder. Und er stellte nicht etwa Entbehrungen oder Unzufriedenheit über die aktuellen Umstände in den Mittelpunkt, sondern die Freude darüber, heute miteinander diesen bedeutenden Schritt im Leben eines jungen Katholiken gehen zu dürfen. Und der wichtigste Wegbegleiter sei sowieso immer da, auch in Zeiten von Abstand und Kontaktbeschränkungen: "Jesus ist mitten unter uns."

Diese Botschaft war dann auch prägendes Element der Predigt. Domkapitular Funk ging auf das Evangelium ein, das vom "ungläubigen Thomas" erzählte. Doch sei das Adjektiv "ungläubig" nicht das, das er gerne verwenden würde, so Funk. Vielmehr habe es der Thomas eben genau wissen und erfahren wollen, dass es sich bei dem auferstandenen Jesus um denselben handelt, auf den man schon vor der Kreuzigung vertraut hatte. Und genau diese Erkenntnis, dass auch dieser auferstandene Gottessohn immer noch die Wundmale trägt, enthalte eine wichtige Botschaft Jesu für die heutige Gesellschaft: "Ihr dürft auch mit all dem, was euch schwer fällt, zu mir kommen. Ich bin immer bei euch." Diese Zusage gelte auch in der jetzigen Zeit mit all ihren Herausforderungen und Einschränkungen, so der Domkapitular.

Und dann war es soweit: Die fünf jungen Christen durften erstmals an den Tisch des Herrn treten. Wobei diese bildhafte Bezeichnung allenfalls im übertragenen Sinne zutreffend ist. Genau wie im vergangenen Jahr wurde die Erstkommunion Corona-konform nämlich wieder so gestaltet, dass die Kinder den gesamten Gottesdienst bei ihren Familien in der jeweiligen Kirchenbank blieben - und sie dort zum ersten Mal in ihrem Leben den Leib Christi empfangen durften.

Bereits in zwei Wochen- am Sonntag, 25. April - wird in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche erneut Erstkommunion gefeiert. Dann beginnt der Reigen für die Drittklässler, der heuer ebenfalls wieder mehrere Termine für Teilgruppen enthält.

rgf