Scheyern
„Jedes Rädchen muss greifen“

Fußball-Kreisliga: ST Scheyern startet nach dem Abstieg mit neuem Coach in die neue Saison

04.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Alter Bekannter: Daniel Schilling (rechts), hier im Duell mit Gerolsbachs Thomas Brunner, wechselte vom FSV Pfaffenhofen nach Scheyern, wo er in der Jugend schon spielte. −Foto: Steurer

Scheyern (PK) Zum ersten Mal seit der Saison 2010/2011 geht der ST Scheyern nicht mit Jürgen Schlemmer als Trainer in eine Saison: Philipp Testera heißt der neue starke Mann beim Fußball-Kreisligisten. Am Samstag beginnt für den STS die neue Spielzeit beim SVA Palzing (17 Uhr).

Mit einem fulminanten Schlussspurt hatte sich der STS in der Vorsaison zunächst noch in die Relegation gerettet, dort konnte der Abstieg aus der Bezirksliga aber nicht mehr verhindert werden. Schlemmer hatte schon Monate vorher seinen Abschied angekündigt, mit Testera stand eine interne Lösung parat. Der 35-Jährige betreute im Vorjahr die Zweite Mannschaft des STS. Nun geht es in der Kreisliga 2 für ihn und sein Team um einen möglichen Wiederaufstieg. Davon will er allerdings noch nichts wissen. „Es ist schwierig zu sagen. Die Mannschaft wurde ein wenig durcheinander gewürfelt, dazu ein neuer Trainer. Jedes Rädchen muss in sich greifen“, erklärt Testera, sagt dann aber doch: „Wir wollen aber eine gute Rolle spielen. Unter die ersten fünf, sechs Teams sollten wir schon kommen.“

Zwar hatte Scheyern nur drei Abgänge zu kompensieren, mit Alexander Sulzberger (FSV Pfaffenhofen), Michael Frank (Karriereende) und Mathias Hoiß, der als Spielertrainer die Zweite Mannschaft übernimmt, fehlt plötzlich eine wichtige Achse. Der Rest des Teams ist beisammen geblieben, auch für Testera ein Vorteil: „Ich bin ja schon ewig im Verein. So viel war also nicht neu für mich“, sagt er. Taktisch habe er ein paar Sachen in der Vorbereitung ändern wollen: „Wir werden schauen, wie diese Dinge funktionieren. Die Mannschaft ist aber sehr lernwillig und will alles in die Tat umsetzen“, zeigt sich Testera beeindruckt.

In sieben Testspielen gab es fünf Siege. Gegen den ASV Dachau II (3:2), gegen den TSV 1860 München III (5:0), gegen den FC Zugspitz (12:1), gegen den SV Marienstein (2:0) und den TSV Allach (3:1) war der STS erfolgreich. Im Aufeinandertreffen mit dem FC Gerolsbach gab es ein 1:1-Remis, gegen den Bezirksligisten VfR Neuburg unterlag Scheyern mit 1:4. „In den meisten Spielen war ich sehr zufrieden. Natürlich gibt es aber Schrauben, an denen wir drehen müssen“, betont Testera. Grundsätzlich sei die Vorbereitung gut gelaufen, die Mannschaft habe viel mit dem Ball arbeiten können, auch das Trainingslager in Tirol sei sehr gut gewesen, berichtet der Trainer. Von Verletzungen sei der STS zudem weitestgehend verschont geblieben.

Die Neuzugänge Roberto Winkler (BC Uttenhofen), Daniel Schilling (FSV Pfaffenhofen) und Lucas Grella (FC Ismaning) lobt der neue Coach: „Das sind drei super Jungs, die Mannschaft hat sie toll aufgenommen. Damit haben wir unsere drei Abgänge gut kompensieren können.“ Der Verein habe schon geschaut, auch in allen Mannschaftsteilen – Grella in der Defensive, Schilling im Mittelfeld und Winkler in der Offensive – Ersatz zu schaffen.

Testera fordert von seiner Mannschaft „Ordnung und Disziplin auf dem Platz“. Im Training verlange er der Mannschaft alles ab. „Wichtig ist die Arbeit auf dem Platz, dann kann man außerhalb auch mal lockerer sein“, sagt er.

Einschätzen will er die Liga nicht: „Man kriegt nicht viel mit, wer den Geldbeutel geöffnet hat.“ Deswegen seien der FSV und Taufkirchen für ihn die Favoriten, auch dem SVA Palzing traut er eine gute Rolle zu. Demnach wird das erste Spiel am Samstag gleich ein echter Gradmesser. „Die Teams begegnen sich auf Augenhöhe. Es wird ein enges, kampfbetontes Spiel. Es wird wichtig, die Null zu halten, denn vorne sind wir immer für ein Tor gut.“ Fehlen werden dabei allerdings Thomas Thurner (Urlaub) und Nico Seepe (Muskelfaserriss). Der Einsatz von Roberto Winkler ist zudem fraglich.