Nassenfels
"Jeder Tag hat sein Geheimnis"

An der Schule Nassenfels wurde das Musical "Der kleine Tag" von Rolf Zuckowski aufgeführt

06.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:18 Uhr

Am Ende des Musicals waren fast alle Kinder auf der Bühne und Rektorin Irmgard Steib (links) kündigte für Lehrer Georg Frisch (rechts) eine Überraschung an: Schüler überbrachten ihm mit der Jugendkapelle der Schuttertaler Musikanten zum beginnenden Ruhestand einige Lieder als Ständchen. - Foto: hli

Nassenfels (hli) Einer mittlerweile guten Tradition folgend lud die Volksschule Nassenfels auch heuer wieder zu einem Musical ein, das die Lehrkräfte Erna Doliwa, Georg Frisch und Hannelore Kraus, ein inzwischen eingespieltes Team, in vielen intensiven Probenwochen einstudiert hatten. Im Zusammenwirken von Chor-, Orff- und Schulspielgruppe gelang eine mitreißende Darbietung, zu der insgesamt 90 Akteure ihren Beitrag leisteten.

Bereits beim Betreten der Turnhalle zog das Bühnenbild in Form eines überdimensionalen Sternenhimmels die Zuschauer in ihren Bann. In diesem „Lichtreich“ leben alle Tage der Vergangenheit und der Zukunft, die sich, ganz in Weiß gekleidet, mit Tanz und Erzählungen präsentieren. Jeder ist einmalig und darf nur ein einziges Mal seinen Tag auf der Erde verbringen.

„Der kleine Tag“ – feinfühlig gesungen und gespielt von Marie Kruse – hat dieses Ereignis am 23. April noch vor sich. Er kann es gar nicht erwarten, auf die Erde zu kommen, und will wissen, was er tun muss, um auch ein bedeutender Tag zu werden. Hannah Sterner als „geheimnisvoller Tag“ rät ihm in ihrem Gesangssolo „Du bist du“, der eigenen Persönlichkeit treu zu bleiben.

Endlich tritt „der kleine Tag“ seine Reise an und erlebt den Alltag auf der Erde: Eine Familie zieht um, Handwerker reparieren eine Stromleitung, ein Hund im Pausehof verwirrt Kinder und Lehrer. Ein betagtes Paar findet sich beim Abbruch eines Hauses wieder, ein Jugendlicher gründet eine Rockband, ein Liebespaar trifft sich im Park, eine Familie macht im Freien ein Picknick. „Der kleine Tag“ freut sich über das harmonische Leben auf der Erde und ist zufrieden, dass die Menschen glücklich sind. Nach seiner Rückkehr ins Lichtreich wird er jäh enttäuscht, als die anderen Tage seinen Tag für bedeutungslos halten, da es keine Naturkatastrophen, Erfindungen oder andere Sensationen gab. Erst ein Jahr später stellt sich nach der Rückkehr des „Feiertages“ heraus, dass eben dieser 23. April des Vorjahres zu den Tagen der „Spitzenklasse“ gehört: An diesem Tag herrschte Frieden auf der Welt.

Das Publikum honorierte die 90-minütige Aufführung, die auch durch klare Artikulation und mitreißende Musik überzeugte, mit begeistertem Applaus und forderte eine Zugabe. Diese erfolgte in Form des letzten Liedes „Wohin“, das der ganze Saal unter der Leitung von Georg Frisch als Kanon intonierte.

Weil dieser Tag durch das Musical durchaus ein ganz besonderer war, kündigte Schulleiterin Irmgard Steib am Ende schließlich für einen besonderen Menschen auch noch eine besondere Überraschung an: Die Jugendblaskapelle der Schuttertaler Musikanten marschierte ein und bedankte sich auf diese Weise bei ihrem langjährigen Lehrer Georg Frisch, der sich mit diesem Schuljahr in den Ruhestand verabschiedet. Es folgte ein kleines Ständchen, Blumen und gute Wünsche, und nachdem Frisch auch noch selbst ein Stück dirigiert hatte, klang der Abend mit der Bewirtung der Eltern und Kinder durch den Elternbeirat gemütlich aus.