Wendelstein
Jazz statt Mittelalterdrama

Sabine Weigand und die Rotenberg Swing Society gefallen in der ausverkauften Jegelscheune

02.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Ihr Können als Jazzsängerin zeigt die Schwabacher Bestsellerautorin zusammen mit ihrer Rotenberg Swing Society in der ausverkauften Wendelsteiner Jegelscheune. - Foto: Unterburger

Wendelstein (HK) Im Februar 2013 war sie schon mal hier und nun hat sie es erneut krachen lassen: Sabine Weigand. Mit ihrer Rotenberg Swing Society lieferte sie in der ausverkauften Jegelscheune den Beweis, dass sie nicht nur historische Bestsellerromane schreiben, sondern auch singen kann.

Die Schwabacher Autorin erwies sich als ausgezeichnete Jazzsängerin, die mit großem Können Standards und Balladen der 50er- und 60er-Jahre bis hin zu großen Big-Band-Klassikern drauf hat. Ganz egal, ob es der frühe Swing von Benny Goodman oder Louis Armstrongs "What A Wonderful World" war, stets sorgten die Sängerin und die Band für entspannte, witzige und lockere Interpretationen.

Wie vielseitig Sabine Weigand und die Rotenberg-Swing-Society sind, bewiesen sie mit Songs wie "Somewhere Over The Rainbow" von Harold Arlen (Musik) und E. Y. Hartburg (Text), einem Teil der Filmmusik zum Musicalfilm "Der Zauberer von Oz" oder "Sunny", einem von Bobby Hebb geschriebenen und gesungenen Song, der 1966 veröffentlicht und durch zahlreiche Coverversionen zum Evergreen wurde. Aber auch das Swingstück "Bei mir bist du schön" von Shalom Secunda und Jakob Jacobs (1932) und der Song "Summertime" von George Gershwin, der meist gecoverte Jazz- und Popstandard aller Zeiten, wurden von ihr und ihrer Band präsentiert.

Zusammen mit ihren "Jungs" Richard Hofmeier (Kontrabass), Herbert Schiener (Tenorsaxofon, Klarinette), Georg Lörner (Klavier) und Hermann Müller-Welt (Schlagzeug) verzauberte die bühnenpräsente Sabine Weigand das Publikum durch ihr gesangliches Können und ihr "Gschmarri dazwischen".

Sehr locker und sehr entspannt ging es zu an diesem Konzertabend. Es regnete Geld ("Pennies From Heaven" von Louis Prima), man sagte "Hello Dolly" (Musical von 1969 von Michael Stewart) und erklärte: "The Lady Is A Tramp". "Smooth Operator", ein Hit von Sade aus dem Jahre 1984, leitete über zum Soul und zu "Sunny", mit dem Boney M. im Jahre 1976 einen Riesenhit landete.

Dann ging die musikalische Reise zurück zur "Route 66" und zum fulminant gespielten und gesungenen Song "Pata Pata" der unvergessenen Miriam Makeba. Gerne griff die Band auf Standards wie "It's Only A Paper Moon" von Harold Arlen (Komposition) und E. Y. Harburg (Text) aus dem Jahre 1932 zurück und selbst die englische Version des Songs "Et maintenant", geschrieben im Jahre 1961 von Gilbert Becaud (Musik) und Pierre Delanoe (Text), kam zu Gehör. Frank Sinatra hat den Song unter dem Titel "What Now My Love" bekannt gemacht.

Als Zugabe interpretierte Sabine Weigand treffend den melancholischen Titel "As Time Goes By", den die Kinogänger aus dem Film "Casablanca" kennen (gesungen von Sam Dooley Wilson). Das Publikum in der ausverkauften Jegelscheune war begeistert vom frischen Jazz, den Sabine Weigand und ihre Band boten.