Neuburg
Jahrzehntelang im Dienst der Stadt

Josef Rinberger feiert seinen 80. Geburtstag

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Ein Stück Neuburg: Josef Rinberger an seinem Achtzigsten mit Ehefrau Erika. - Foto: lm

Neuburg (lm) Fragt man nach den Gesichtern einer Stadt – das von Josef Rinberger gehört dazu. Was war der Mann unterwegs, wo hat er nicht etwas ausgebessert, wo war er nicht zur Stelle, wenn man ihn brauchte? Am Wochenende feierte der emsige Maurer in städtischen Diensten seinen 80. Geburtstag.

Sagt man manchen Menschen nach, sie hätten zwei linke Hände, dann war Josef Rinberger einer mit zwei rechten. Und dem Herz dazu am rechten Fleck. Und wenn hier immer in der Vergangenheitsform die Rede ist, dann deshalb, weil der Aktionsradius des 80-Jährigen in jüngster Zeit doch recht eingeschränkt ist. Bezeichnend: Beim Arbeiten im Garten war’s passiert. Das eine Knie ist kaputt und wird wohl nie mehr so recht, muss der Mann, der sein Leben lang auf den Beinen war, jetzt einfach einsehen. Geboren wurde Josef Rinberger in Neuschwetzingen, der Vater hatte dort ein kleines Gütler-Anwesen, die Mutter starb, als der Bub neun war. In zweiter Ehe des Vaters kam die Familie nach Neuburg, „beim Regnat Mandi“, wie der Jubilar heute noch voller Anerkennung nur von seinem ersten Chef und langjährigen Freund spricht, erlernte er das Maurer-Handwerk, wurde Polier, Anfang der 80er Jahre ging Josef Rinberger zur Stadt. Das Madel gleich im Nachbarshaus hatte es dem Josef angetan, mit seiner Erika bekam er vier Kinder, heute gehören auch acht Enkel zum Kreis der Familie, die fest zusammenhält.

Gleich auf fünf Namensschildern in der Beethovenstraße liest man den Namen Rinberger. Von seinem Vater hatte Josef Rinberger da ein kleines Häuschen bekommen. Diesen Ursprung kann man heute bestenfalls noch erahnen, denn Stück für Stück wurde daraus ein heute stattliches Sechs-Parteien-Anwesen und ein mit Hingabe gepflegter Garten dazu. „Bauen war mein Leben“, was auch im engeren Verwandtenkreis durchaus dankbar registriert wurde. Selbst im Urlaub konnte es Josef Rinberger nicht lassen, weshalb er auch nicht so böse war, wenn es nicht fortging. „Und am Strand hat er’s sowieso nie lange ausgehalten“, erinnert sich die Frau.

Der neue Bullinger, der Neukauf damals in der Ingolstädter Straße, die Blöcke der Neuen Heimat im Ostend – gerne erinnert sich Josef Rinberger an diese Stationen zurück. Oder die Stadtmauer vom Graben hoch, wo er der Kapo war. Das Fliesenlegen hat er sich selbst angeeignet, aber nach 30 Jahren Praxis macht ihm auch da kein Profi mehr was vor. Dass Josef Rinberger keine Lösung wusste, das gab es eigentlich nie, weiß auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der selbst zum Gratulieren vorbeischaute, die Verbundenheit mit Neuburg setzt sich fort: Zwei der vier Rinberger-Kinder sind heute ebenfalls bei der Stadt.