Schrobenhausen
Ja zur Bestattung unter Bäumen

13.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:35 Uhr

Bei einem Ortstermin informierten sich die Mitglieder des Bauausschusses darüber, wie der geplante Naturfriedhof aussehen wird. Planer Karl Ecker (links) erklärte seinen Entwurf. - Foto: Drexler

Schrobenhausen (gdr) Seit über einem Jahr läuft schon die Diskussion, ob auch Schrobenhausen einen Urnen- oder Friedwald bekommt, eine naturnahe Art der Bestattung, die immer beliebter wird. Dabei wird die Urne inmitten von Bäumen eingegraben. Im Fischerhölzl am neuen Friedhof soll das nun möglich werden.

Der Bauausschuss beschloss, die dafür nötigen Finanzmittel in Höhe von 16 000 Euro im Haushalt des kommenden Jahres zu veranschlagen. Mitte nächsten Jahres könnten dann schon die ersten Bestattungen stattfinden.
 

Wie der Naturfriedhof aussehen könnte, davon verschaffte sich der Bauausschuss vor Ort einen Eindruck. Im so genannten Fischerhölzl hat Landschaftsarchitekt Karl Ecker eine Art Friedwald vorgesehen. Dafür müsste ein Teil des Gehölzes hergerichtet und begehbar gemacht werden. Ob die Wege nur aus Rasen oder einem anderen Naturmaterial bestehen sollen, ist noch offen. Es sollen auf jeden Fall nur Biournen sein, die in um Bäume angeordnete Grabstellen kommen.

Rund 20 solcher Grabstellen sieht der Entwurf Eckers vor. Eine Erweiterung sei aber möglich, sagte der Architekt. Art und Größe der Grabplatten sollen in einer Satzung festgelegt werden. Noch in diesem Jahr soll damit begonnen werden, den Unterwuchs in dem Gehölz zu entfernen. Bis zum Sommer des kommenden Jahres könnte alles fertig sein, meinte Ecker.

Den Ortstermin nutzte Heiko Wenger, Mitarbeiter des Bauamtes, um die Mitglieder des Bauausschuss auf die sehr maroden Wasserleitungen hinzuweisen. Bei den Reparaturen, die immer wieder anfallen, müsse jedes Mal das Wasser auf dem ganzen Friedhof abgestellt werden. "Ein neues Wassernetz wäre sinnvoll", meinte Wenger. Im Zuge dieser Maßnahme könnte dann auch gleich der Belag der Wege erneuert werden. Alles zusammen kostet rund 150 000 Euro, die der Bauausschuss für den Haushalt 2011 anmelden will.