Bundesweit dritthöchster Wert
Inzidenz über 3000 im Kreis Eichstätt: So erklärt das Landratsamt die hohen Zahlen

08.02.2022 | Stand 12.10.2023, 9:57 Uhr
  −Foto: Martin Schutt/dpa

Was ist los im Landkreis Eichstätt?

Am Dienstag meldete das RKI bei der Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert von 3124. Das ist der dritthöchste Wert in ganz Deutschland, der höchste in der Region und der zweithöchste in Bayern. Am Vortag lag der Wert noch bei 2289 - eine Zunahme also um über 800 Punkten innerhalb nur eines Tages.

Aber: Gibt es im Landkreis Eichstätt wirklich so viele Corona-Infizierte? In der vergangenen Woche bestätigte das Landratsamt gegenüber unserer Zeitung, dass das Gesundheitsamt in Eichstätt - wie vielerorts - mit der Erfassung der Neuinfektionen überfordert ist und nicht nachkommt.

Der Verdacht, dass die hohe Inzidenz eine Folge der vielen Nachmeldungen sein könnte, liegt also nah. "Genauso ist es", sagte Manfred Schmidmeier, der Pressesprecher des Landkreises, am Dienstagvormittag. Hinzu käme, dass derzeit die Neuinfektionen generell in die Höhe schießen würden.

Um der Fülle von Corona-Meldungen Herr zu werden, hat das Eichstätter Gesundheitsamt sein System umgestellt. "Anfangs haben wir jede Meldung gleich auch bearbeitet", erklärt Schmidmeier. "Dazu gehörte beispielsweise die Kontaktaufnahme mit Kontaktpersonen und die Anordnung von Quarantäne. "

Seit Kurzem sei man entsprechend der neuen Vorgabe des Gesundheitsministeriums zur reinen Weiterleitung der Fälle ans RKI übergegangen. Infizierte seien angehalten, ihr Umfeld selbst zu informieren und sich in Quarantäne zu begeben. "Das spart Zeit und Kapazitäten", so Schmidmeier.

Er schätzt, dass die entstandenen Rückstände in den kommenden Tagen abgearbeitet sein werden und sich die Inzidenz dann auf dem Niveau der Nachbarlandkreise um die 2000 einpendeln wird. Vermutlich kommende Woche sollten die Stände dann wieder den Ist-Zustand im Landkreis abbilden.

Wie ist die Lage im Rest der Region?

Zwar ist der Landkreis Eichstätt in Sachen Inzidenz der unangefochtene Spitzenreiter in der Region, doch auch in den anderen Landkreisen steigen die Zahlen stetig. In Ingolstadt etwa liegt die Inzidenz am Dienstagmorgen bei 2491. Das ist bayernweit der dritthöchste Wert. Ebenfalls unter die unrühmlichen Top Fünf in Bayern hat es der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen geschafft: Der Inzidenzwert von 2420 ist der fünfthöchste im Freistaat.

Erstmals die 2000er-Marke überschritten hat am Dienstag der Landkreis Roth. Hier gibt das RKI die Inzidenz nun mit 2046 an. Unter der 2000er-Marke liegen nun nur noch Pfaffenhofen (1918) und Kelheim (1815).

Die Inzidenzen in der Region im Überblick:

- Stadt Ingolstadt: 2491 (Vortag: 2548)
- Landkreis Eichstätt: 3124 (Vortag: 2289)
- Landkreis Pfaffenhofen: 1918 (Vortag: 1909)
- Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: 2420 (Vortag: 2415)
- Landkreis Kelheim: 1815 (Vortag: 1794)
- Landkreis Roth: 2046 (Vortag: 1987)
- Landkreis Neumarkt: 1342 (Vortag: 1092)

Alle aktuellen Entwicklungen in der Region lesen Sie in unserem Corona-Ticker. Die neuesten Corona-Daten aus den einzelnen Landkreisen sowie Statistiken zur Lage in den Kliniken finden Sie in unserer großen Datenübersicht.

So ist die Lage in Bayern

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat sich erneut erhöht. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin meldete am Dienstagmorgen einen Wert von 1819,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Am Montag hatte dieser Wert noch bei 1786 gelegen, vor einer Woche bei 1421,7.

Die Bayernweit höchste Inzidenz in Bayern hat mit einem Wert von 4031 der Landkreis Fürstenfeldbruck. Es folgen der Landkreis Eichstätt (3124) und die Stadt Ingolstadt (2491), Dachau (2443) und Neuburg-Schrobenhausen (2420).

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen 24 Stunden 28.285 Corona-Neuinfektionen und 29 Todesfälle im Freistaat. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand der RKI-Daten im Netz von 7.20 Uhr wiedergeben.

DK/dpa

Alexandra Burgstaller