Vohburg
Stadt kauft sich ins Ärztehaus ein

Im ersten Obergeschoss entstehen nun sechs Sozialwohnungen

08.02.2022 | Stand 11.02.2022, 3:34 Uhr
Im Ärztehaus an der Regensburger Straße entstehen nun sechs Sozialwohnungen: Das Obergeschoss baut die Stadt Vohburg fertig. −Foto: Lamprecht

Vohburg - Unendliche Geschichte wäre vielleicht übertrieben. Aber gefühlt kommt es sehr nah: Der Bauherr des Ärztehauses an der Regensburger Straße in Vohburg, Rohmann Bau aus Beilngries, findet nicht so viele Ärzte oder in anderen medizinischen Berufen arbeitende Menschen wie einstmals im Vertrag mit der Stadt vor gut drei Jahren festgehalten, also vorgeschrieben. Nun hat der Stadtrat in öffentlicher Sitzung entschieden, das noch leere Obergeschoss zu kaufen und dort sechs Sozialwohnungen (fertig-)bauen zu lassen.

Über die Kaufsumme wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gesprochen, sie soll auch geheim bleiben. Das erste Stockwerk ist 446 Quadratmeter groß, zum Deal gehören elf Stellplätze (zum Teil in der Tiefgarage). Rohmann Bau hat seit der Fertigstellung des Rohbaus - ab dann war der Passus mit den medizinischen Praxen für fünf Jahre gültig - schon mehrfach versucht, eine Umnutzung zu erreichen. Diese würde nämlich erlauben, weniger Praxen, dafür aber mehr Wohnungen zu bauen.

"Der Stadtrat hat das stets abgelehnt", sagt Andreas Amann, Geschäftsleiter im Rathaus. Das erste Mal Ende 2018. "Der Bauherr hat seitdem viel versucht. Es gab Gespräche mit Bundestagsabgeordneten und mit der Kassenärztlichen Vereinigung, auch mit verschiedenen Ärzten. Wir als Stadt haben auch versucht, zu vermitteln." Bislang ist ein Optiker in das Ärztehaus gezogen, zwei Praxen haben sich im nicht weit entfernten Neubau auf dem Norma-Areal an der Hartackerstraße angesiedelt.

Die Stadt Vohburg bekommt einen Zuschuss von 30 Prozent der Kaufsumme. Auch die Ausbaukosten - der erste Stock ist noch leer - werden zu 30 Prozent bezuschusst. Voraussetzung: Es entstehen im Ärztehaus sechs Sozialwohnungen - für Amann "öffentlich geförderter Wohnraum" -, die die Stadt vermietet. In die Wohnungen sollen Geringverdiener und sozial Schwächere einziehen. Die Wohnungen, die etwas größer sein sollen als die städtischen Sozialwohnungen an der Schleifmühlstraße, werden dann "10 bis 20 Prozent unter der ortsüblichen Miete" angeboten.

ok