Internationale Kontonummer IBAN - Code mit 22 Stellen

04.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:48 Uhr

Die EU-Kommission möchte offenbar alle Überweisungen in Europa rasch auf internationale Kontonummern und Bankleitzahlen umstellen. Verbraucherschützer befürchten Umstellungschaos.

Wer seine Kontoauszüge genau studiert, hat sie längst schon mal wahrgenommen – seine internationale Kontonummer, kurz IBAN (International Bank Account Number). Gleiches gilt für die internationale Bankleitzahl BIC (Bank Identifier Code). Bislang brauchte man sich mit ihr aber nur dann zu befassen, wenn einem zum Beispiel ein Franzose oder Italiener Geld überweisen wollte. Denn im Inland genügte bislang die altbekannte Kombination aus Bankleitzahl und Kontonummer. Denn die IBAN ermöglicht dagegen die eindeutige Identifizierung aller Konten in Europa. Das Problem: Sie ist 22 Stellen lang. Das führt derzeit wieder zu Diskussionen.

Bis 2013 sollen die nationalen Kontonummern entfallen

Die EU-Kommission treibt nun offenbar ihre Pläne voran, alle Überweisungen in Europa schon bald auf internationale Kontonummern und Bankleitzahlen umzustellen. Denn der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, kurz Sepa (Single Euro Payments Area), der schrittweise seit Anfang 2008 greift, soll die nationalen Zahlungsverkehrssysteme sukzessive vereinheitlichen und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr schneller und kostengünstiger machen. Auch innerhalb eines Staates sollen nach den Zielen der EU-Kommission die alten nationalen Nummern ab spätestens 2013 nicht mehr gelten. Im Herbst will sie offenbar einen Vorschlag für ein gesetzliches Ultimatum machen.

Während Verbraucherschützer Umstellungschaos befürchten, halten Verbände wie etwa der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) die im Raum stehenden Enddaten für Überweisungen (Ende 2011) und für Lastschriften (Ende 2012) für vollkommen unrealistisch und setzt sich für einen verbraucherfreundlichen Umstieg ein. So ist nach Meinung des DSGV die BIC entbehrlich, da in der IBAN bereits alle für die Ausführung notwendigen Informationen enthalten sind. Dies würde eine erhebliche Erleichterung für die Verbraucher darstellen, so der DSGV.

Das steckt hinter der IBAN


Die IBAN setzt sich zusammen aus

* einem Länderkennzeichen (im Fall von Deutschland: DE),
* einer Prüfziffer
* sowie in Deutschland aus der altbekannten Bankleitzahl,
* dann folgt die nationale Kontonummer in zehn Stellen.
* Ist die bisherige Kontonummer kürzer, wird dazwischen mit Nullen aufgefüllt.

Bis zu 34 Stellen sind möglich


Eine deutsche IBAN hat daher immer 22 Stellen, bei einer internationalen IBAN sind maximal 34 Stellen möglich. Setzt sich Brüssel durch, würden künftig nur noch die internationalen Formate IBAN (Kontonummer) und BIC (Bankleitzahl) gelten. Wer in Deutschland schon jetzt seine Bankleitzahl und seine Kontonummer auswendig weiß, wird daher zumindest mit der IBAN nicht allzu große Probleme bekommen.

Die meisten europäischen Banken ermöglichen seit 2008 Sepa-Überweisungen und seit November 2009 Sepa-Lastschriften an. Viele Bankkunden nutzen aber weiterhin die alten Standards. Sepa gilt in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten, darüber hinaus in Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und der Schweiz – betrifft also rund 500 Millionen Menschen.

Tipp:
Infos zum Euro-Zahlungsraum gibt es zum Beispiel beim Bundesverband deutscher Banken.

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