Ingolstadt
Integrationscampus kommt nach Ingolstadt

09.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Ingolstadt (rl) In Ingolstadt leben derzeit insgesamt 1435 Asylbewerber. 254 davon sind sogenannte Fehlbeleger, so Sozialreferent Wolfgang Scheuer gestern im Sozialausschuss.

Sie leben in von der Stadt bereitgestellten Unterkünften, obwohl sie dazu eigentlich nicht mehr berechtigt wären und sich selbst Wohnungen suchen müssten. 372 Flüchtlinge sind in den 30 dezentralen Einrichtungen der Stadt untergebracht, 74 davon haben laut Scheuer eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit. Die für 288 Menschen ausgelegte neue Gemeinschaftsunterkunft in der Marie-Curie-Straße ist seit November vergangenen Jahres mit 262 Menschen belegt.

Die Zahl der erwerbsfähigen Flüchtlinge ist laut Isfried Fischer, Leiter des Jobcenters, von 125 im Jahr 2016 auf aktuell 375 angestiegen. 12,3 Prozent sind sozialversicherungspflichtig tätig, die Zahl der Minijobber liegt bei 15 Prozent. Drei Viertel der anerkannten Flüchtlinge sind unter 35 Jahre. Das Sozialreferat ist laut Scheuer gerade dabei, einen "Integrationsfortschrittsbericht" zu erstellen. Doch auch dem Bericht im Ausschuss ist zu entnehmen, dass die Integration auf einem guten Weg ist. Scheuer kündigte an, dass der Integrationscampus der TH in Neuburg nach Ingolstadt verlegt werde. Zum Wintersemester werden drei neue Kurse beginnen. Scheuer rechnet mit insgesamt 100 bis 150 Studierenden.

Die Stadt, hieß es, kann eine Mehraufwandsentschädigung für gemeinnützige Arbeiten für Asylbewerber nicht leisten. Die CSU-Fraktion hatte im Sommer beantragt, den Stundenlohn auf 1,50 Euro anzuheben. Durch das neue, in Berlin beschlossene Integrationsgesetz liegt er nun bei 80 Cent - sehr zum Ärger von Konrad Ettl.

Eine Satzung über die Benutzung städtischer Asylunterkünfte, nach der für Fehlbeleger eine Gebühr von monatlich 355,50 Euro pro Person anfallen würde, verwies der Ausschuss zurück in die Fraktionen.