Innovations- und Entwicklungszentrum Gaimersheim eröffnet

450 Mitarbeiter forschen am Auto der Zukunft

20.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Foto: Sebastian Oppenheimer

Gaimersheim (DK) Vom Spatenstich bis zur Eröffnung dauerte es gerade einmal 445 Tage. „Eine sensationelle Bauzeit“, sagte Gigatronik-Chef Edwin Tscheschlok (Foto) gestern anlässlich der Eröffnung des Innovations- und Entwicklungszentrums Gaimersheim – kurz IEZ. 450 Mitarbeiter tüfteln hier ab sofort an der Fahrzeugtechnik der Zukunft. Das Gebäude teilen sich die Firmen Gigatronik und die Elektronische Fahrwerksysteme GmbH (EFS) – letztere ist eine gemeinsame Tochter von Gigatronik und der Audi Elektronics Venture GmbH (AEV).

Geforscht und entwickelt wird an Elektronik und Software in den Bereichen Fahrerassistenz, Fahrwerk und Car-to-X, also der Kommunikation zwischen dem Auto und seiner Umwelt. Eines der größten Themen ist momentan natürlich das pilotierte Fahren. Unter anderem werden im IEZ Prototypen mit jeder Menge Elektronik und Messtechnik ausgestattet, die oft einen ganzen Kofferraum füllen. So tastet man sich mit Tests an die Serienreife heran. „Später ist das dann vielleicht nur noch ein kleines Steuergerät“, so Tscheschlok.

So wie im Prinzip das ganze siebenstöckige Gebäude mit einer Gesamtfläche von 9000 Quadratmetern, ist auch die 1500 Quadratmeter große Werkstatt im Erdgeschoss zweigeteilt. Rolltore trennen dort die beiden Hälften, denn während die EFS ausschließlich für den Volkswagen-Konzern arbeitet, ist Gigatronik auch für andere Kunden aus der Automobilbranche tätig. Gigatronik wurde 2001 gegründet; die Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Stuttgart und beschäftigt mittlerweile mehr als 1000 Mitarbeiter. Inzwischen hat das Unternehmen elf Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Außerhalb von Gaimersheim arbeitet man auch mit anderen Branchen zusammen.

Damit sich die Mitarbeiter beider Firmen aber dann zumindest privat austauschen können, wurde die Cafeteria im dritten Stock genau in die Mitte des Gebäudes platziert. Für schöne Tage steht sogar eine Dachterrasse bereit.

Auch Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg war zur Eröffnung gekommen. „Sie können auf die Entwicklung von Gaimersheim stolz sein“, sagte er in Richtung der ebenfalls anwesenden Gaimersheimer Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD). Hackenberg zog sogar eine Parallele zwischen dem Markt Gaimersheim und dem US-Hochtechnologie-Standort Silicon Valley nahe San Francisco. Das Gewerbegebiet sei ein gutes Beispiel, was aus einer kleinen Keimzelle in einigen Jahren alles entstehen könne. Besonders betonte der 65-Jährige den Vorteil der räumlichen Nähe des IEZ zu Audi.

Die Gaimersheimer Bürgermeisterin freute sich vor allem auch über das Parkhaus. „Es ist wichtig, dass genügend Parkplätze vorhanden sind.“ Als Geschenk für die IEZ-Chefs hatte Mickel Bierkrüge mit dem Gaimersheimer Wappen im Gepäck: „Damit Sie auf das Wohl der Firma anstoßen können.“