Neuburg
Initiative für mehr Ladesäulen im Kreis

Verein eee will die Gemeinden beim Ausbau der Infrastruktur beratend unterstützen

23.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr

Neuburg (DK) Der Verein Energie effizient (eee) einsetzen fordert einen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Dazu bietet er den Gemeinden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen jetzt Hilfestellung bei der Beratung an. Nun sind also die Kommunen am Zug.

Eigentlich war es das ambitionierte Ziel der Bundesregierung, dass bis im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Doch davon ist man mittlerweile meilenweit entfernt, nur wenn alle genutzten E-Bikes mit einberechnet werden, erreicht man in Moment das angestrebte Ziel.

Dabei wäre die neue Mobilität aus Sicht des Vereins Energie effizient einsetzen, kurz eee, so einfach. Die Voraussetzung wäre eine Verbindung der Annehmlichkeiten von Fahren und umweltfreundlicher Technik: einsteigen, fahren, sauber und kostengünstig ankommen. Doch es fehlen noch einige Schritte, um bei der Mobilität von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden und die Bürger weg von konventionellen Fahrzeugen hin zur Nutzung von E-Mobilen zu bewegen. Denn schließlich möchte man jederzeit ohne lange Ladezeiten an ein beliebig weit entferntes Ziel fahren können. Der Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Ladesäulen ist ein Schlüsselfaktor dafür, um die Entscheidung für das Fahren mit Strom zu erleichtern.

Der Verein Energie effizient einsetzen unterstützt nun im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen den Ausbau von Ladesäulen für Elektromobile, um die Nutzung dieser Fahrzeuge sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen attraktiver zu machen. In Anlehnung an eine vom Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, der Stadt Schrobenhausen und den Stadtwerken Neuburg in Auftrag gegebene Studie über die Ladeinfrastruktur im Landkreis informiert und berät der Verein Gemeinden über den Aufbau von Ladesäulen an sinnvollen Stellen. "Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen waren bis Anfang 2018 gerade einmal 68 batterie-elektrische und 279 Hybridfahrzeuge angemeldet", berichtet Markus Knoll, Mobilitätsexperte des Vereins, und verweist auf den stetig steigenden Anteil von Elektroautos, der laut Schätzungen unterschiedlicher unabhängiger Institute im Jahr 2020 auf bis zu 2500 E-Fahrzeuge im Landkreis ansteigen wird.

Christoph Ebert, Leiter der Ladeinfrastruktur-Studie, stellte im Rahmen der Energiespar-Messe in Neuburg vor, welche Stellen sich im Landkreis für die Errichtung von Ladesäulen eignen würden. Diese haben laut Ebert nicht nur in den beiden Städten Sinn, vielmehr kristallisierten sich auch in den Gemeinden Punkte heraus, die sich für öffentliche Ladepunkte anbieten und in Zukunft von der Bevölkerung genutzt werden könnten. Schön wäre es aus Sicht der Vereinsvertreter, wenn die neuen Ladesäulen direkt mit dem Angebot von Carsharing-Fahrzeugen gekoppelt zu einem Mobilitätspunkt erweitert werden könnten. Damit stünden an diesen Stellen jedem zur dienstlichen oder privaten Nutzung Fahrzeuge zur Verfügung, die bei Bedarf ausgeliehen werden könnten und sich damit eventuell die Anschaffung von eigenen Fahrzeugen erübrigen würde. "Wenn wir ganz ehrlich darüber nachdenken, wie oft wir am Stück mehr als die Reichweite von Elektrofahrzeugen fahren, so ist das ein verschwindend kleiner Anteil - denn eigentlich haben wir ja mehr ,Stehzeuge' als Fahrzeuge, damit macht die Nutzung von solchen Mobilitätspunkten für viele Bürger Sinn", fasst Ebert abschließend zusammen.

"Schrobenhausen und Neuburg werden den Ausbau der Ladesäulen schon im kommenden Jahr weiter vorantreiben", zeigt sich der eee-Vorsitzende Peter Mießl zufrieden mit der Entwicklung und verweist auf das Angebot des Vereins, das Konzept in den Kreisgemeinden vorzustellen und auch bei der Umsetzung beratend zur Seite zu stellen. Gemeinden, die an diesem Service Interesse haben, können sich unter Telefon (08252) 88740 melden.