Pfaffenhofen/Nürnberg (DK) An den vergangenen beiden Wochenenden haben die Schwimmer des SC Delphin Ingolstadt zahlreiche Medaillen erobert. Bei den bayerischen Titelkämpfen der Masters in Pfaffenhofen belegten die Ingolstädter Platz fünf im Medaillenspiegel. Bei den bayerischen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften reichte es für den sechsten Rang.
Susi Marschner, die Trainerin der Masters-Schwimmer (20 Jahre und älter) des SC Delphin Ingolstadt, hatte es schon vorher gewusst. Bei den bayerischen Sommermeisterschaften, die nun einmal unter freiem Himmel stattfinden, regnet es immer, sagte Marschner. Sie sollte recht behalten. Wochenlang herrschte in Bayern Hitze und Trockenheit, am Samstag jedoch schütte es sprichwörtlich aus Eimern. "Das Wetter war total bescheiden", sagte Marschner unserer Zeitung nach dem Wettkampfwochenende. "Es hat nicht nur geregnet, sondern war auch sehr kalt. Das ist beim Schwimmen ziemlich schlecht." Teilweise hätten die Ingolstädter Schwimmer sogar aufs Einschwimmen verzichtet und stattdessen eher trockenen Unterschlupf gesucht. Die Konsequenz: Mit den geschwommenen Zeiten war man beim SC Delphin alles andere als zufrieden. "Es ging für uns darum, das Beste herauszuholen", sagte Marschner. Und das gelang.
Denn im Medaillenspiegel belegten die Ingolstädter letztlich einen starken fünften Platz. Nur die Vereine aus München, Regensburg, Lindau und Germering sammelten mehr Edelmetall. 16 Gold-, elf Silber- und sechs Bronzemedaillen standen für den SC Delphin am Ende zu Buche. "Wir sind mit den Ergebnissen zufrieden", lobte auch Marschner ihre Wettkampfschwimmer.
Zufrieden auf der einen Seite, weil Medaillenanwärter wie Fabian Rieß (fünfmal Gold bei fünf Starts),Christian Frick (vier Medaillen im Einzel) oder Yvonne Ewert (fünf Einzelstart-Podestplätze) die hohen Erwartungen erfüllten. Auf der anderen Seite waren die Ingolstädter auch glücklich über zwei überraschende Goldmedaillen. "Wir haben beide Staffeln gewonnen, in denen wir angetreten sind", sagte Marschner. "Damit hatten wir gar nicht gerechnet." Die Ansprüche wurden also mehr als erfüllt, trotz der widrigen Gegebenheiten die zugegebenermaßen für alle Schwimmer gleichermaßen galten.
Starke Konkurrenten, Teams aus Bayern, Deutschland und Europa - auch Susi Marschner war mit ihrer eigenen Ausbeute in der Altersklasse 50 zufrieden: "Über 800 Meter Freistil wurde ich Zweite und über 200 Meter Lagen Dritte." Die Form stimmt also bei den Ingolstädtern. Das ist vor allem für Frick und Ewert wichtig. Beide nutzten den Wettkampf in Pfaffenhofen auch, um sich auf die EM in Slowenien vorzubereiten.
Während die Masters-Schwimmer in Pfaffenhofen 33 Podestplätze einsammelten, zeigten die Nachwuchsschwimmer des SC Delphin, dass die nächste Generation schon auf dem Startblock bereitsteht. Bei den bayerischen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften eine Woche zuvor in Nürnberg toppten sie sogar die Ausbeute ihrer älteren Vereinskollegen und sammelten 42 Medaillen bei 94 Einzelstarts. Einige Wettkampfschwimmer überzeugten dabei besonders. Sara Krönert (Jahrgang 2005) beispielsweise sicherte sich fünf Gold- und drei Silbermedaillen. Zudem wurde sie als punktbeste Leistungsschwimmerin ihres Jahrgangs geehrt. Diesen Titel verpasste Larissa Heinemann (Jahrgang 2003) zwar und wurde in dieser Wertung Zweite, aber auch sie stand fünfmal ganz oben auf dem Podest. Auch ihre Vereinskollegen Fabian Heinemann, Maximilian Hagl, Christina Schulz, Emma Weiß, Sascha Santa, Maria Kapfer, Claudius Lindner und Valerie Höfl sicherten sich Podestplätze in den unterschiedlichen Disziplinen und Altersklassen.
Zwei Dinge stimmten die Ingolstädter besonders fröhlich. Zum einen belegte der SC Delphin in der 8x50-Meter-Lagen-Staffel den zweiten Platz, zum anderen war das Mannschaftsergebnis das beste seit Jahren, wie der SC Delphin Ingolstadt bekannt gab. Mit 14 Gold-, 13 Silber- und 15 Bronzemedaillen lieferten die Schanzer ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr (acht Gold-, zehn Silber- und 15 Bronzemedaillen) und im Jahr 2016 (zehn Gold-, 16 Silber- und 19 Bronzemedaillen) ab. Diese Ausbeute reichte in diesem Jahr im Medaillenspiegel zu Rang sechs - einen Platz schlechter als die Masters-Schwimmer. Ein kleiner Motivationsanreiz bleibt den Nachwuchsschwimmern also noch.
Christian Missy
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