Garching (DK) Bei so manchem Spieler des FC Ingolstadt II dürften am Samstag Erinnerungen aus der Vorwoche hochgekommen sein: Denn wie wenige Tage zuvor führten die Schanzer lange, mussten sich dann aber in der Regionalliga Bayern beim VfR Garching mit einem 2:2 (0:1) zufriedengeben.
Schon vor dem Spiel hatte Trainer Tommy Stipic vor einem starken Gegner gewarnt, der seiner Mannschaft alles abverlangen werde. In den 90 Minuten bestätigte sich seine Aussage. „Es war das erwartet schwere Spiel“, betonte Stipic. Dennoch wäre ein Sieg für die Ingolstädter im Bereich des Möglichen gewesen. Durch die zweite Punkteteilung in Folge bleiben die Schanzer auch nach dem fünften Spiel ungeschlagen.
Garching war zu Beginn aggressiver, hatte mehr Spielanteile und dominierte das Spielgeschehen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde stellten die Schanzer den Spielverlauf dann ein wenig auf den Kopf: Nach einem Eckball der Gastgeber fuhren die Ingolstädter einen Konter. Julian Günther-Schmidt trieb den Ball über 60 Meter nach vorne und hatte dann noch den Blick für den frei stehenden Andreas Buchner, der zum 1:0 einschob. Mit der Führung im Rücken wurden die Ingolstädter sicherer und kamen besser ins Spiel. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Ludwig Räuber gar noch die große Chance auf den zweiten Treffer, jagte den Ball aus fünf Metern aber über das gegnerische Tor.
Die Quittung gab es nur wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel. Robert Rudnik ließ die Ingolstädter Defensive mit einer einfachen Körpertäuschung stehen und schlenzte den Ball aus 20 Metern unhaltbar zum Ausgleich ins lange Eck. Doch von diesem frühen Gegentor zeigten sich die Gäste wenig beeindruckt. Nur fünf Minuten nach dem 1:1 stellte Stefan Müller den alten Vorsprung wieder her. Nach einem Ballgewinn schaltete Buchner schnell um und bediente Müller, der im Stile eines Torjägers verwertete. Für Buchner war es bereits die zehnte direkte Torbeteiligung der Saison. Damit war der Mittelfeldmann bei zehn von elf Treffern der Ingolstädter mitverantwortlich.
In der Folgezeit waren die Ingolstädter spielbestimmend, verpassten es aber, das entscheidende dritte Tor nachzulegen. Gleich zweimal war Stürmer Aloy Ihenacho auf und davon, scheiterte jedoch an Torhüter Stefan Wachenheim.
Die Garchinger dagegen zeigten sich effizient: Oliver Hauck flankte von der rechten Seite in den Strafraum, wo sich Mike Niebauer gegen drei Ingolstädter durchsetzen konnte und zum 2:2 einköpfte. Doch selbst in den Schlussminuten hätten die Ingolstädter nachlegen können: Müller vergab allerdings frei stehend die große Chance auf den Sieg.
„Ich bin nicht ganz zufrieden, da die Chancen da waren, um den Sieg einzufahren“, ärgerte sich deshalb Stipic. Vor allem mit der Fahrlässigkeit seiner Offensivleute haderte er. „Wir haben die Schlüsselsituationen nicht genutzt, Garching eben schon“, sagte der 35-Jährige. „Da war auch Egoismus im Spiel. Wir müssen lernen, dass alle an Torchancen teilnehmen. Die Jungs können sich profilieren, aber nur als Mannschaft. Denn hat das Team Erfolg, profitiert auch der einzelne Spieler“, appellierte der Ingolstädter Trainer an den Teamgeist für die kommenden Aufgaben.
