Riedenburg
In der Vergangenheit schwelgen

Bei der Wanderausstellung von Franz Lindner kann in die Zeit vor dem Kanalbau zurückgereist werden

21.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Foto: Andreas Müller

Riedenburg (DK) In den großen, breiten und saftig grünen Feldern schimmert hier und da durch das Dickicht der Bäume das klar blaue Wasser der Altmühl hervor. Doch dieser Fluss musste einer 60 Meter breiten Wasserstraße weichen.

Vor einem Vierteljahrhundert hat sich das Landschaftsbild in der Region von Grund auf verändert: Der Main-Donau-Kanal wurde eröffnet.

Diesen einschneidenden Einschnitt in die Natur hat der damalige Geschäftsführer des Trägervereins Altmühltal Franz Lindner schon zur Zeit der Kanalplanung erkannt - er dokumentierte die Phase vor, während und nach dem Bau im Unterem Altmühltal in unzähligen Bildnern.

Etwa 8000 Dias sind aus diesem Grund seit 1977 in hoher Bildauflösung entstanden, die einen einzigartigen Eindruck über diesen nachhaltigen Wandel im Landschaftsbild vermitteln.

Die Wanderausstellung von Lindner wird auch ein zentraler Punkt der Jubiläumsfeier des Main-Donau-Kanals sein: So ist die Fotoschau zunächst vom Dienstag, 2., bis Freitag, 19. Mai, in der Kreissparkasse Kelheim zu sehen. Zwei Monate später wandert sie vom Freitag, 7., bis Donnerstag, 20. Juli, ins Rathaus Dietfurt und anschließend vom 22. bis 28. Juli in die Raiffeisenbank Riedenburg.

Auch Max Halbritter, der Stadtarchivar der Dreiburgenstadt, hat eine umfangreiche Sammlung an Bildern vor dem Kanalbau. Auf der schwarz-weiß Aufnahme (mitte links) sticht die damalige Klosterwiese in der Mitte hervor. Diese wurde vom Kanal verdrängt (unten links). Auch der Stadtweiher, den zahlreiche Enten für sich beanspruchen, entstand mit dem Bau des Kanals.

Von Grund auf verändert hat sich die Sicht vom Tachenstein herunter. Franz Lindner fotografierte 1979 diese Aussicht (mitte rechts): Grüne Wiesen und die Altmühl bestimmen das Bild. Doch 38 Jahre später ist eine Wohnsiedlung, der Main-Donau-Kanal und der Stadtweiher entstanden.

Kurvig zieht sich die 60 Meter breite Wasserstraße an Untereggersberg vorbei in Richtung Dietfurt. Die einstigen grünen und gelben Felder, die die Sicht vom Kirchfelsen in Eggersberg bestimmten, mussten teilweise weichen. So dominiert seit 25 Jahren die Wasserstraße die Altmühltalregion.