Hilgertshausen
Immer schnell vor Ort

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Hilgertshausen (PK) Markus Hofner ist für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden des Fördervereins First Responder - Helfer vor Ort (HvO) Hilgertshausen-Tandern gewählt worden. Hubert Oberhauser leitete die Wahl, bei der auch der Zweite Vorsitzende, Max Demmelmair, Schriftführerin Bettina Klimmer, Schatzmeisterin Diana Kölbl sowie die Ärztin Annabell Klink als Beisitzerin in ihren Ämtern ohne Gegenstimme bestätigt wurden.

Als Kassenprüfer stellten sich erneut Anton Huber und Wolfgang Riedmair zur Verfügung.

Im Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten des innerhalb eines Jahres von 80 auf 98 Mitglieder angewachsenen Fördervereins zeigte Hofner auf, dass die HvO-Gruppe, die in den Gemeinden Hilgertshausen-Tandern, Jetzendorf und Teilen der Gemeinde Gerolsbach hilft, bei Unglücksfällen schnell vor Ort zu sein, unverzichtbar ist.

Von der HvO-Gruppe, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiern kann, wurden seither über 3000 Einsätze gefahren sowie tausende Bereitschaftsstunden geleistet. Allein 2016 schlagen 243 Einsätze und 5667 ehrenamtlich geleistete Stunden zu Buche. Der Förderverein sehe seine Aufgabe darin, den Helfern vor Ort bei ihrem breiten Einsatzspektrum mit der notwendigen Ausrüstung zur Seite zu stehen. Hofner zeigte auf, dass im Zusammenwirken der drei Gemeinden insgesamt 13 öffentliche Defibrillatoren-Stationen eingerichtet werden.

Hilgertshausen-Tandern ist künftig mit vier solcher Stationen ausgestattet: Am TSV-Sportheim, der Sparkasse in Hilgertshausen, der Raiffeisenbank Tandern und bei der Gast- und Tafernwirtschaft in Niederdorf. Hofner bemerkte, dass beim TSV Hilgertshausen bereits ein Defi vorhanden sei. Auch die Firma FBH in Hilgertshausen habe sich der Defi-Aktion angeschlossen und so ein oft lebensrettendes Gerät angeschafft. "Nur ein einziges Leben retten, und die Investition hat sich gelohnt", so Hofner, der auch aufzeigte, dass die Gemeinde Jetzendorf bald sogar über acht solcher wichtiger Einrichtungen verfügen wird. Drei Defi-Standorte gibt es in Jetzendorf und Priel, und die fünf weiteren Stationen werden in den anderen Orten der Gemeinde bald in Betrieb gehen. Da die Gemeinde Gerolsbach bereits über öffentliche Stationen verfügt, müsse nur noch im Ortsteil Alberzell am Dorf- und Schützenheim ein Defi angebracht werden. Der Vorstand des Fördervereins habe sich dafür entschieden, jeder Gemeinde so ein Gerät zukommen zu lassen. Die restlichen Stationen werden durch Spenden beziehungsweise von den Gemeinden selbst finanziert. Noch im Frühjahr sollen alle Defi-Stationen bestückt und der Bürgerschaft Bedienungskurse angeboten werden.

Wie Hofner betonte, habe der Förderverein bereits für die "Ersthelfer von morgen", für 21 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, einen Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt. Weil die Resonanz so groß war, soll dieser von der Johanniter-Unfallhilfe abgehaltene Kurs heuer erneut angeboten werden. Hier werde man den Kindern auch wieder Einblick in das HvO-Auto geben. Der Förderverein habe auch am 50-jährigen Gründungsfest der Hilgertshauser Bücherei teilgenommen. Über die Regionalförderung der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau habe man eine 1000-Euro-Spende für die Helfer vor Ort erhalten. Angeschafft habe der Förderverein Softshell-Bekleidung für einen HvO. Diese Kleidung komme bei Absicherungsdiensten zum Einsatz.

Weil die HvO-Gruppe das ganze Jahr über zum Nulltarif Hilfe leistet, gab es für die sieben Freiwilligen auch kleine Weihnachtsgeschenke in Form von Essensgutscheinen. Dass der Förderverein gut gewirtschaftet hat, verriet der von Diana Kölbl vorgetragene Kassenbericht. Den Einnahmen von 10937 Euro (hauptsächlich Spenden und Beiträge) standen 2016 insgesamt 9118 Euro an Ausgaben gegenüber, so dass sich ein Kassenüberschuss von 1819 Euro ergab. In der Diskussion mit den Versammlungsbesuchern wurde angeregt, auch in Alberzell einen Erste Hilfe-Kurs abzuhalten. Es seien auch Vorträge für Senioren in Planung, bei denen nicht nur die Arbeit der HvOs gezeigt sondern auch das Bedienen der Defis Thema sein wird.

Richter bedauerte, dass es in Hilgertshausen einen Bürger gibt, der regelmäßig einen HvO überwacht, ob der auch wirklich ehrenamtlich einsatzbereit sei. "So eine Gängelei kann nicht funktionieren, ich hoffe nur, dass dieser liebe Nachbar damit endlich aufhört", sagte Richter mit dem Hinweis, dass der betroffene Helfer keinen Cent für seinen Dienst bekommt und man froh sei, seine Hilfe weiterhin zu erhalten.