Ingolstadt
Immer in der Wand lang

Eröffnung am Samstag mit vielen Besuchern: Im Kletterzentrum gibt es jetzt mehr Platz zum Bouldern

08.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:21 Uhr
Eine echte Herausforderung stellt die 45-Grad-Wand im Profitrainingsbereich dar. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Großer Andrang herrschte am Samstag im Kletterzentrum der Sektion Ringsee des Deutschen Alpenvereins (DAV). Der Verein gab am Wochenende den neuen Boulder-, Kinder- und Trainingsbereich sowie die neue Kletterwand für die Besucher frei.

Lukas aus Wettstetten ist erst fünf Jahre alt, aber beim Bouldern hangelt er sich die Wände hoch, als sei ihm das Klettern in die Wiege gelegt worden. Ganz von der Hand zu weisen ist das offenbar nicht, denn auch seine Mutter Christiane geht dem Sport seit rund zehn Jahren nach, wie sie dem DK verrät. Die Familie ist heute ins Kletterzentrum gekommen, um die neuen Wände auszuprobieren. „Bouldern ist gut für alle Muskeln und trainiert das Gleichgewicht“, sagt sie. Gemeinsam mit Lukas und seinem Zwillingsbruder Jakob seien die Eltern aber auch in den echten Bergen unterwegs, so zuletzt in Arco am Gardasee. „Die Kinder bouldern aber lieber in der Halle, weil die Griffe besser sind und sie ohne Seil loslegen können“, so Christiane. Lukas hole sich für sein Hobby zudem gerne einmal Unterstützung von seinem Freund Markus, von dem er sich Griffe, Routen und Techniken abschaue – mit Erfolg wie eindeutig zu sehen ist.

Mitgebracht hat er an diesem Tag außerdem seine Großeltern Emilie und Erwin. „Wir finden es wunderschön hier. Hätte es das in unserer Jugend schon gegeben, hätten wir es wahrscheinlich ausprobiert“, sind die beiden begeistert. Niklas aus Ingolstadt hat für den Kinderbereich heute wenig übrig. Er versucht sich mit einigen Freunden an der 45-Grad-Wand im neuen Profitrainingsbereich – keine einfache Aufgabe, wie sich herausstellt. Der Überhang hat es in sich, doch die jungen Burschen bleiben hartnäckig, wollen ihn bezwingen, und sei es auch noch so kraftraubend. „Der neue Bereich ist voll gut und bietet ganz andere Möglichkeiten als zuvor“, freut er sich. Was die Trainingswand auszeichnet? „Die kleinen Tritte, die Holzgriffe und dass man unendlich viele Möglichkeiten hat, nach oben zu kommen“, sagt Niklas, der Mitglied der Sektion Ringsee ist. Geklettert sei er schon in der Schweiz und im Zillertal. Sein Traum sei es, einmal in Südafrika in den Berg zu steigen. Den kann Hanno Krämer ihm nicht erfüllen.

Der Vereinsvorsitzende, der heute zusammen mit vielen Helfern ein Auge aufs Geschehen hat, freut sich aber dennoch über den Anklang, den die neuen Bereiche in der Halle beim Publikum finden. „Es ist Leben in der Bude – und das für jeden von vier bis 99 Jahre“, ist er begeistert. Stolz sei man vor allem auf die Kurswand mit Sicherungsautomaten. „Das ist eine Neuerung, fürs Klettern ohne Kletterpartner“, erklärt er. Der gesamte Boulderbereich sei auf Wunsch vieler Kletterer erweitert worden und biete nun genug Raum für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der Trainingsbereich wiederum eigne sich für spezielle Übungen zur Arm- und Körperspannung sowie fürs Krafttraining. Die ganz kleinen Besucher finden ihr Abenteuer im Kinderbereich, der mit seinen Höhlen, Rutschen und Klettermöglichkeiten neben der sportlichen Betätigung spannende und lustige Stunden verspricht.

Michael Brandl