Allersberg
Im Visier krimineller Banden

Roland Geisler liest in der Allersberger Bücherei aus seinem ersten Buch

04.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Roland Geisler (Mitte) erläutert sein Werk „Massa Confusa und der Tote am Pulversee“ - Foto: Doßler

Allersberg (HK) Es ist wieder Krimi-Frühling in der Allersberger Bücherei. In der jüngsten Veranstaltung hat Roland Geisler vor gespanntem Publikum aus seinem ersten Buch „Massa Confusa und der Tote am Pulversee“ gelesen.

Die Volkshochschulen in Mittelfranken werben derzeit auf Postkarten mit dem Spruch „Man fällt positiv auf, wenn man über Dinge redet, die man versteht“. Roland Geisler hat dies voll und ganz berücksichtigt und davon profitierten die Besucher bei der ersten Lesung im Allersberger Krimi-Frühling.

Als gebürtiger Schwarzenbrucker ist Geisler des Fränkischen durchaus mächtig und konnte dies in seinem ersten Krimi charmant in Szene setzen. Doch nicht nur im Dialektbereich weiß er, wovon er spricht. Als Ermittler verfügt er über Erfahrungen in der Drogenfahndung und war zudem für den Generalbundesanwalt in Karlsruhe tätig. Internationale kriminelle Machenschaften und deren Bekämpfung sind ihm also gut vertraut.

Das Ziel für seinen ersten Franken-Krimi hatte er klar formuliert: Vor allem authentisch sollte er sein. Kein schrulliger Ermittler, der so nie in der Realität im Einsatz wäre, kein reines Lokalkolorit ohne wirkliche Krimi-Handlung. So lauschten die Zuhörer gebannt dem Prolog, der es nicht nur in sich hatte, sondern sich laut Autor auch wirklich so abgespielt hat.

Die Themenkomplexe Kinderpornografie und Freimaurerei, um die sich die Handlung in „Massa Confusa“ dreht, hat Roland Geisler jahrelang recherchiert, aber auch dafür gesorgt, dass die Leser neben der packenden Falldarstellung auch Protagonist Schorsch Bachmeyer als Saunagänger und Schäufele-Liebhaber erleben können. Als Zugabe für die nun auf den Geschmack gekommene Zuhörerschaft gab es noch einen abgeschlossenen Kurzkrimi über den grausamen Tod eines Club-Fans im Stadion, der sich als Mord entpuppt.

Die Zuhörer können sich schon jetzt auf den nächsten Krimi aus der Feder Geislers freuen: Er sitzt gerade an den letzten Seiten seines neuen Werks, das wieder einen wahren, aber bisher wenig bekannten Fall aus der Nürnberger Vergangenheit mit einer fiktiven, aber realitätsnahen Handlung verknüpft.

Der Krimi-Frühling geht indes weiter: Am Donnerstag, 7. Mai, bestreitet Monika Martin die zweite Lesung. Sie hat dieses Mal mit „Hochgericht“ den ersten Band um die Ermittlerin Charlotte Gerlach dabei. Seit 1996 führt Monika Martin für den Verein „Geschichte für alle“ in historischen Stadtrundgängen durch Nürnberg. Ihr regionalgeschichtliches Engagement hat sich nun im neuesten Krimi niedergeschlagen.

Friedhelm Eck, ein erfolgreicher Nürnberger Gastronom, erhitzt in dem Band mit einem neuen, makaberen Projekt die Gemüter: Erlebnisgastronomie in den Lochgefängnissen – mit Büßerhemd, Daumenschraube und Henkersmahlzeit. Eine Bürgerinitiative versucht, mit Petitionen und Demonstrationen das Projekt zu stoppen. Eines Morgens wird die Sprecherin der Bürgerinitiative tot aufgefunden. Als bekannt wird, dass bei ihr die Nachricht „Grüße vom Meister Franz“ hinterlassen wurde, ist allen Nürnbergern klar: Der Henker Franz Schmidt ist zurück.

Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro. Die Bücherei bittet um Anmeldung unter Telefon (0 91 76) 5 09 80. Karten gibt es auch an der Abendkasse.