Nötting
Im Stadtgebiet "kein gutes Image"

Union Land diskutiert über zukünftige politische Ausrichtung – Josef Rank jetzt Kuffers Stellvertreter

05.11.2014 | Stand 02.12.2020, 22:02 Uhr

Die neu gewählte Führungsriege der Union Land: Schriftführer Erich Kuffer junior (von links), Hans Schalk, Markus Reith, Andreas Krammel, die neue Kassiererin Rita Wittmann, Manfred König, der Vorsitzende Hans Kuffer, dessen neuer Stellvertreter Josef Rank und Sebastian Kürzinger - Foto: Kohlhuber

Nötting (GZ) Mehr um die Stimmen der „Stadt-Wähler“ buhlen? Oder sich noch stärker auf die Interessenvertretung der Ortsteile konzentrieren? Infolge des mageren Kommunalwahlergebnisses ist bei der Union Land eine Diskussion angestoßen worden, wie sie sich in Zukunft politisch ausrichten soll.

Die Meinungen dazu gingen in der Jahreshauptversammlung der Gruppierung am Dienstagabend auseinander. Einig war man sich nur, dass in Sachen Programm in den nächsten Jahren Handlungsbedarf besteht. Schließlich, so der einstimmig wiedergewählte Vorsitzende Hans Kuffer, sei man „fest davon ausgegangen“, im vergrößerten Stadtratsgremium mit drei Mandatsträgern vertreten zu sein. Dass es wieder nur zwei geworden sind, hat nach Einschätzung einiger Versammlungsteilnehmer auch damit zu tun, „dass die Union Land (UL) im Geisenfelder Stadtgebiet kein gutes Image hat“. Einmal im Jahr am Lichtmessmarkt teilzunehmen, reiche nicht, um von der Bevölkerung hier tatsächlich als wählbare Alternative wahrgenommen zu werden, hieß es in der Diskussion. Es gab aber auch die gegenteilige Meinung: Als Union Land werde man in der Stadt nie groß punkten können, und deshalb gelte es sich mit allem Nachdruck auf die eigene Kernkompetenz, die Vertretung der Ortsteile zu konzentrieren.

„Da werden wir noch einiges zu besprechen haben“, hieß es am Ende der Diskussion, die sich an einer Satzungsänderung entzündet hatte. So wurde in der Versammlung mit einer Gegenstimme beschlossen, in Zukunft einen Mitgliedsbeitrag zu erheben, und zwar in Höhe von 15 Euro jährlich. „Das macht keinen arm, und wir bekommen damit einen finanziellen Grundstock für den nächsten Wahlkampf“, begründete der UL-Vorsitzende Hans Kuffer seinen Vorschlag. Derzeit hat die Union Land etwa 2000 Euro an Rücklagen, wie aus dem Bericht des bisherigen Kassiers Franz Wittmann hervorging.

Mit der vorgeschlagenen Satzungsänderung gingen einige Mitglieder freilich nur unter der Voraussetzung mit, dass nicht der gesamte hier eingehende Betrag für den Wahlkampf gehortet wird. Ein Teil des Geldes müsse auch in gemeinsame Unternehmungen und Aktionen investiert werden, was dem Zusammenhalt und der Identifikation der Mitglieder mit der UL gut tue. 45 Mitglieder zählt die Gruppierung derzeit, und Kuffer gab der Hoffnung Ausdruck, „dass wir durch den neuen Beitrag nicht allzu viele von diesen verlieren werden“.

In seinem Bericht aus dem Stadtrat verzichtete Kuffer auf jegliche Kritik und beließ es bei einer Auflistung der wichtigsten aktuellen und zukünftigen Projekte. Nicht festlegen wollte sich der UL-Vorsitzende, was die beiden heißen Eisen in Ilmendorf – die eventuelle Erweiterung des Gewerbegebietes und die Ausweitung des Nasskiesabbaus – angeht: „Für eine Entscheidung hat der Stadtrat zu beidem bis jetzt noch zu wenig Informationen erhalten.“

Eine Wahlperiode lang, also für drei Jahre, will der Engelbrechtsmünsterer Stadtrat noch UL-Chef bleiben, gab er im Zuge seiner Wiederwahl bekannt. Kuffers neuer Stellvertreter ist Josef Rank. Der Rottenegger Stadtrat übernahm den Posten von Markus Reith, der nicht mehr kandidiert hatte, aber einen Posten im Ausschuss übernahm – zusammen mit Hans Schalk, Sebastian Kürzinger sowie Andreas Krammel und Manfred König. Schriftführer bleibt Erich Kuffer junior, als Kassiererin löste Rita Wittmann ihren Namensvetter, den früheren Stadtrat Franz Wittmann ab. Dieser erhielt zusammen mit Michael Raith nun als Kassenprüfer das Vertrauen.