Thalmässing
Im nächsten Jahr soll Schluss sein

Der Gründungsvorsitzende Volkmar Dietrich führt Modellflugclub Auer Berg seit einem Vierteljahrhundert

29.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Volkmar Dietrich mit einem Flugmodell beim Jubiläumsabend zum 25-Jährigen Bestehen des MFC Auer Berg. - Foto: Leykamm

Thalmässing (HK) Der Modellflugclub, dessen Mitglieder ihre Flugzeuge meist am Hang in der Nähe von Appenstetten durch die Lüfte kreisen lassen, feiert heuer sein 25-jähriges Bestehen. Volkmar Dietrich ist der Mann der ersten Stunde: Gründer und Vorsitzender des MFC Auer Berg von Beginn an.

Der Hilpoltsteiner Kurier sprach mit Dietrich über seine Leidenschaft für die Fliegerei und die Zukunft des Vereins.

 

Wann begann Ihre Leidenschaft für Flugzeuge?

Volkmar Dietrich: Das war sehr früh. Als zweijähriger Bub bin ich aus dem Haus gerannt, wenn ich die amerikanischen Bomber am Himmel gehört habe. Damals habe ich in der Nähe von Leipzig gewohnt. Alles, was geflogen ist, hat mich schon immer interessiert.

 

Wann haben Sie den Flugmodellbau für sich entdeckt?

Dietrich: Nachdem ich im Alter von zwölf Jahren mit meinen Eltern in die Bundesrepublik geflüchtet war, schenkte mir ein Onkel ein Flugmodell mit einer Spannweite von 60 Zentimetern. Es flog nicht, weil ich die Tragflächen falsch zusammengebaut hatte. Wenige Jahre später habe ich dann schon mit Kumpels an einer Cessna mit Verbrennungsmotor gebastelt - erfolgreich! Bald wagten wir uns dann an die ersten Eigenkonstruktionen.

 

Wie kam es denn zur Gründung des MFC Auer Berg?

Dietrich: Wir Modellflieger haben uns schon davor am Auer Berg bei Appenstetten getroffen. Darunter war auch ein Hilpoltsteiner Makler, der aus dem Hobby Modellflug ein Geschäft für sich machen wollte. Als Gegenreaktion haben wir anderen den Verein gegründet, um mit unserem Gemeinschaftssinn das freie Modellfliegen zu erhalten.

 

Wann fiel dann der Startschuss?

Dietrich: Das war am 20. Juli 1991. Mit dabei war auch ein Thalmässinger Künstler und Maler von Kinoplakaten: Peter Meessen. Er hat unser Vereinsemblem entworfen.

 

Wollten Sie auch selbst in die Luft gehen?

Dietrich: Ja, lange Zeit war ich beim Aero-Club Greding dabei. Aber als dann ein versierter Fliegerkamerad ums Leben kam, habe ich meiner Frau zuliebe - zwei kleine Kinder - mit der Fliegerei aufgehört. Ich brauchte zehn Jahre, um von diesem Hobby loszukommen - es war für mich eine Sucht.

 

Wie jetzt der Modellflugclub? Immerhin führen Sie ihn seit einem Vierteljahrhundert.

Dietrich: Eigentlich wollte ich schon vor sechs Jahren einem Jüngeren den Vortritt lassen, aber da mangelte es noch an Kandidaten. Bei der Wahl im nächsten Jahr ist es dann aber wirklich so weit, dass ich nicht mehr den Vorsitz übernehmen werde, denn mittlerweile sind genügend junge Leute im Verein.

 

Wie gewinnen Sie Nachwuchs?

Dietrich: Wir haben einmal seitens des Vereins im Kinderhort Thalmässings eine Flugmodellausstellung in Verbindung mit dem Ferienprogramm der Marktgemeinde aufgebaut. Am Ferienprogramm als solchem haben wir uns bis jetzt neunmal mit Flugveranstaltungen beteiligt. Das war ein echter Türöffner.

 

Wie wird das Modellfliegen im Verein organisiert?

Dietrich: Oft ganz spontan. Mitglieder fragen per Telefon, ob wir uns am Sonntagnachmittag treffen - und schon geht es los. Je nachdem, woher der Wind weht, kommen wir bei Appenstetten, am Altenberg bei Stauf, am Hofberg bei Obermässing oder bei Lauterbach an einem Nordhang zusammen. Leider haben uns mittlerweile an beiden letztgenannten Standorten Baumpflanzungen das Fliegen vermiest. Es bleibt neben dem Appenstettener Hang und dem Altenberg noch ein Hang bei Kaltenbuch, wo unser Schwabacher Gründungsmitglied Karl-Heinz Latal eine Wiese gekauft hat.

 

Sie brauchen immer einen Hang?

Dietrich: Nein, wir sind gerade auf der Suche nach einer ebenen Fläche - vor allem für unsere jungen Modellflieger. Die setzen auf rasante Elektro-Motorflugmodelle und brauchen diese für Starts und Landungen. Wer im Umkreis bis zehn Kilometer um Thalmässing ein Grundstück für uns zu verpachten hat oder einen Hinweis geben kann, darf sich gerne bei uns melden.

 

Das Interview führte

Jürgen Leykamm