Neuburg
Im Einsatz für den Artenerhalt

Christina Kreis ist die erste landkreiseigene Naturschutzfachkraft

11.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:46 Uhr
Einsatz im Grünen: Christina Kreis ist die erste landkreiseigene Naturschutzfachkraft. −Foto: Brandl, DK-Archiv

Neuburg - Die Landschaft rund um Neuburg soll ihr zweites Zuhause werden.

Christina Kreis, seit November erste landkreiseigene Naturschutzfachkraft, kümmert sich künftig um Tiere und Pflanzen, aber auch um die Anliegen der Flächeneigentümer im nördlichen Landkreis.

Eine Unbekannte ist die 30-jährige Ingolstädterin in Neuburg-Schrobenhausen allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Bereits in den vergangenen beiden Jahren hat sie im Landratsamt an einem Tag pro Woche ausgeholfen, zusätzlich war sie im Zuge ihres Studiums schon im Kreisgebiet im Einsatz. Dabei hat sie nicht nur viele Akteure kennengelernt. "Durch diesen Job kommt man auch in viele tolle Ecken", sagt Kreis, die als erste Fachkraft in Neuburg-Schrobenhausen rein für den Landkreis tätig ist. Ihre beiden Kollegen Siegfried Geißler und Jan Tenner sind beim Staat angestellt.

Trotz ihrer Vorerfahrungen, die natürlich viele Gespräche erleichtern, geht es in den nächsten Wochen für Kreis erst mal darum, Kontakte zu knüpfen. Denn in ihrem Zuständigkeitsbereich, der die Stadt Neuburg sowie die Gemeinden Rennertshofen, Oberhausen, Weichering und Bergheim umfasst, soll in den kommenden Jahren eines der wichtigsten Artenschutzprojekte der Region ablaufen. Wie berichtet, geht es bei der Initiative "Sonnenleiten" darum, trockene und magere Lebensräume zu verknüpfen und dadurch die Überlebenschancen für seltene Tiere und Pflanzen zu erhöhen. Für Kreis bedeutet das: Kontakte knüpfen, Gespräche führen. Und letztlich: Überzeugungsarbeit leisten.

Dass sie dafür viel in der Natur unterwegs sein wird, kommt der Naturschutzfachkraft eigentlich ganz recht. Denn auch privat ist Kreis, die seit gut einem Jahr verheiratet ist, gerne draußen - beim Tauchen, beim Bogenschießen oder beim Motorradfahren. "Ein gewisses Grundinteresse für die Natur schadet in diesem Beruf nicht", sagt sie. Das galt bereits für ihr Studium der Physischen Geographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, bei der sie sich vor allem mit der Ökologie von Auen beschäftigt hat. Im Anschluss war Kreis drei Jahre lang am Landratsamt in Erding überwiegend mit der dortigen Moorlandschaft befasst.

Beides sind in Neuburg-Schrobenhausen ebenfalls wichtige Themen, auch wenn ihr Schwerpunkt nun klar auf den Sonnenleiten liegen soll. Daneben wird Kreis die gesamte naturschutzfachliche Palette abdecken. "Vom kleinen Käfer bis zum großen Industriegebiet", sagt ihr Kollege Geißler, der ebenso wie Kreis um die Anforderungen der Naturschutzbehörde am Landratsamt weiß. "Vor allem der Artenschutz ist heutzutage nicht ohne", sagt die Fachfrau.

SZ