'Keine Option'
IHK lehnt Hafen als Standort für ICE-Werk in Nürnberg ab

13.02.2022 | Stand 18.02.2022, 3:34 Uhr
Ein ICE-Werk am Hafen würde laut IHK "die Vorteile einer gut funktionierenden Infrastruktur riskieren". −Foto: Schedlbauer

Nürnberg - Auf der Suche nach Alternativstandorten für das neue ICE-Werk Nürnberg hat der BN hat den Vorschlag ins Spiel gebracht, Teile des Hafenbeckens dafür zuzuschütten. Das lehnt die IHK Nürnberg ab.

 

"Der Hafen Nürnberg ist keine Option bei der Standortsuche für ein neues ICE-Werk in der Region", betont IHK-Präsident Armin Zitzmann, der auch Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Stadt Nürnberg ist.

Hafen als trimodaler Umschlagplatz

Beim Hafen Nürnberg und dem Güterverkehrszentrum handele es sich um einen trimodalen Umschlagplatz, so Zitzmann. "Dort werden Straße, Schiene und Wasserstraße miteinander verknüpft." Das Güterverkehrszentrum in Nürnberg sei zudem das größte in Süddeutschland und zählt laut einer Erhebung der Deutschen GVZ-Gesellschaft zu den besten seiner Art in Europa. Der Hafen spiele nicht allein aus logistischer, sondern vor allem aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine zentrale Rolle für die Metropolregion.

Rund 200 Firmen sind laut der Betreibergesellschaft Hafen Nürnberg-Roth GmbH dort angesiedelt, damit verbunden sind etwa 7000 Arbeitsplätze, freie Flächen gibt es dort nicht mehr. Würde das ICE-Werk am Bayernhafen errichtet, hätte dies aus Sicht der IHK zur Folge, dass zahlreiche ansässige Unternehmen ihrem Standort den Rücken kehren müssten. Dies würde auch einer erfolgreichen Entwicklung der vergangenen Jahre zuwiderlaufen, wonach sich die Logistikbranche der Metropolregion am Hafen Nürnberg gebündelt hat.

"Überragende Bedeutung für ganze Region"

"Der Hafen Nürnberg ist ein elementarer Standortfaktor mit überragender Bedeutung nicht nur für die Stadt, sondern die ganze Region", betont Zitzmann. "Die Vorteile einer gut funktionierenden Infrastruktur zu riskieren, wäre äußerst unvernünftig. Gerade mit Blick auf die Mobilität der Zukunft werden Schiene und Wasserstraße als Transportwege an Bedeutung gewinnen." Unabhängig davon befürworte die IHK die Ansiedelung des ICE-Werks in der Region.

HK