Riedenburg
"Ich möchte meine Reise ganz ungeschönt darstellen"

Die Regensburgerin Andrea Rössler spricht in Riedenburg über ihre Erlebnisse aus Afrika

27.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:53 Uhr

Über die afrikanischen Länder und ihre Menschen spricht die Regensburgerin Andrea Rössler (unten links) am 4. April im Riedenburger Fuchsstadel. Beginn ist um 20 Uhr - Fotos: privat

Riedenburg (DK) In 333 Tagen quer durch Afrika: Auf diese abenteuerliche Reise hat sich die 46-jährige Regensburgerin Andrea Rössler im Jahr 2009 gemacht. Von ihren Erlebnissen berichtet sie am Freitag, 4. April, um 20 Uhr bei einer Live-Multivisionsshow im Riedenburger Fuchsstadel.

Wir haben vorab mit ihr gesprochen, was die Riedenburger Besucher an diesem Abend erwartet und welche Faszination Afrika auf sie ausübt.

 

Frau Rössler, wie sind Sie auf die Idee gekommen, fast ein Jahr durch Afrika zu reisen?

Andrea Rössler: Bei meiner ersten Afrika-Reise war ich mit einem Rucksack durch Kenia unterwegs. Das war Ende der 1980er Jahre. 2002 bin ich dann noch einmal für längere Zeit von Marokko nach Äthiopien gereist. In das Land Niger habe ich mich dann verliebt. Ich wusste, da muss ich noch einmal hin. Sieben Jahre später habe ich in einem Reisebüro aufgehört zu arbeiten. Plötzlich hatte ich ungewollt viel Zeit und Geld, das ich in Afrika ausgeben wollte.

 

Wie viele Länder haben Sie während der Zeit bereist? Und wie lange waren Sie durchschnittlich dort?

Rössler: Insgesamt waren es 15 Länder. In Ruanda war ich nur relativ kurz, etwa zehn Tage, weil das Land auch so klein ist. In Namibia habe ich zwei Monate in einem sozialen Projekt mitgearbeitet. Das Projekt kümmert sich um benachteiligte Kinder in einem Township. Viele dort sind direkt oder indirekt vom HIV betroffen.

 

Was fasziniert Sie an Afrika?

Rössler: Die Menschen, die ich kennengelernt habe, begegnen Fremden liebevoll und herzlich. Ich bin oft in die Familien eingeladen worden. Dort herrscht eine Generosität, wie ich sie aus Deutschland nicht kenne.

 

Was erwartet die Besucher Ihres Riedenburger Vortrags?

Rössler: Ich möchte die ersten drei Monate meiner Reise ganz ungeschönt darstellen. Natürlich gibt es Fotos von Tieren, Landschaften und Menschen zu sehen. Außerdem möchte ich die Projekte, bei denen ich mitgearbeitet habe, mit all ihren Höhe und Tiefen vorstellen. Etwa, dass Menschen auf dem nackten Boden schlafen müssen.

 

Wie haben Sie die Zeit in Deutschland nach Ihrem langen Aufenthalt in Afrika erlebt?

Rössler: Das Leben dort ist vollkommen anders als hier. Wenn man eine Stunde später zu einer Verabredung kommt, ist das nicht dramatisch. In Deutschland fehlt ein wenig die Gelassenheit unter den Menschen – die möchte ich mir hier in Deutschland unbedingt beibehalten.

Das Interview führte

Stephanie Wilcke