Garmisch
"Ich lasse mich gern vom Leben überraschen"

Die "Garmisch-Cops" haben eine neue Sekretärin: Bettina Mittendorfer ist in der zweiten Staffel ab 3. Januar dabei

27.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Im Kommissariat gibt’s neuerdings grünen Tee statt Kaffee: Charlotte Gruber (Bettina Mittendorfer) zwischen ihren „Chefs“ Anton Wölk (Thomas Unger, links) und Robert Bähr (Jan Dose) - Foto: Meenen/ZDF

Garmisch (DK) Die „Garmisch-Cops“ gehen in die zweite Runde. Nachdem die ersten zehn Folgen im vergangenen Jahr mit durchschnittlich über 3,5 Millionen Zuschauern vom ZDF als Erfolg verbucht wurden, hat der Sender weitere zwölf Episoden in Auftrag gegeben. Die neuen Folgen starten am 3. Januar 2014 im ZDF um 19.25 Uhr. Neu dabei ist Bettina Mittendorfer als Charlotte Gruber – die neue Sekretärin der Garmischer Kommissare Wölk und Bähr. Sie hält beide mit ihrem Gesundheitsfimmel auf Trab. Für die gebürtige Niederbayerin ist es die erste Serienrolle.

 

Ist es das, was man anstrebt, wenn man den Schauspielberuf ergreift – eine Serienrolle?

Bettina Mittendorfer: Ich habe eigentlich noch nie etwas angestrebt. Das Einzige, was ich unbedingt machen wollte, ist mal in einem Stück von Thomas Bernhard besetzt zu werden. Leider ist das nie passiert. Deshalb habe ich ein eigenes Soloprogramm über seinen autobiografischen Roman „Ein Kind“ erarbeitet. Ansonsten lasse ich mich einfach gern vom Leben überraschen.

 

Sie spielen die Sekretärin der beiden ungleichen Kommissare Wölk und Bähr. Beschreiben Sie Ihre Rolle.

Mittendorfer: Charlotte Gruber ist eine Sekretärin, wie sie im Buche steht. Ganz ohne Macken. Sie schaut, dass sie alles im Griff hat. Sie ist einfach eine ganz normale Frau, die versucht, mit Menschlichkeit, einem Augenzwinkern und einem gewissen bayerischen Humor den Alltag zu meistern.

 

Kommen Sie denn auch mal in brenzlige Situationen?

Mittendorfer: Nein leider nicht. Ich sitze ja nur im Büro. Aber ich habe schon gehört, wenn die Staffel ein Erfolg wird und wir weiterdrehen, darf ich auch mal raus aufs Land und ein bisschen beim Ermitteln dabei sein. Ich drehe sehr gerne draußen. Und die Garmischer Landschaft ist einfach wunderbar.

 

Welchen Ihrer Chefs mögen Sie denn lieber?

Mittendorfer: Natürlich den Herrn Wölk. (Sie lacht.) Der andere is ja a Preiß! So ein junger 25-jähriger Jungspund aus der Berliner Gegend. Das ist nicht mein Typ. Wir haben bestimmt nicht den gleichen Humor.

 

Ihr Weg zur Schauspielerei führte über eine Ausbildung zur Floristin. Wie kam denn das?

Mittendorfer: Auf dem Arbeitsamt gibt es ja so Eignungstests. Leider kamen bei mir die unmöglichsten Dinge raus. Grauenhaft. Also entschied ich mich für irgendeine Lehre, einfach nur, um „aufgeräumt“ zu sein. Ich war da ganz anspruchslos. Mit 16, 17 Jahren kann man seinen Lebensweg sowieso noch nicht festlegen. Und Blumen mochte ich immer gern. Lange Zeit war es dann wirklich ein Traumberuf. Nach der Gesellenprüfung wollte ich aber etwas anderes ausprobieren. Ein Leben im Blumenladen war mir dann doch zu langweilig. Dieses ewige Rumstehen, die schlechte Bezahlung. Und dann ist es auch immer so kalt. Also bin ich wieder aufs Arbeitsamt und entdeckte zufällig ein Buch über Hochschulen – und Schauspielschulen. Ich hatte mir mal so einen Hollywood-Schinken im Kino angeschaut und damals gedacht: Die machen ja überhaupt nichts. Also machte ich zwei Aufnahmeprüfungen – und bestand sofort. Ich hatte Zusagen von der Falckenbergschule in München und der Ernst-Busch-Schule in Berlin.

 

Sie haben mit vielen bayerischen Regisseuren zusammengearbeitet, angefangen von Sigi Zimmerschied über Herbert Achternbusch bis Markus Rosenmüller. Wie unterscheiden sich die bayerischen von anderen Regisseuren?

Mittendorfer: Die verstehen den bayerischen Humor besser.

 

Sie wurden in Niederbayern geboren. Sprechen Sie gern Dialekt in Ihren Rollen?

Mittendorfer: Ja, da bin ich zu Hause. Das ist meine Seele. In dieser Sprache kann ich mich ganz genau ausdrücken.

 

Spielen Sie lieber Theater oder drehen Sie lieber?

Mittendorfer: Das kann man nicht vergleichen. Das eine ist ganz groß, das andere sehr intensiv. Es wäre so, als ob man fragen würde: Magst Du lieber Brot oder Kuchen backen? Es gibt super Brot und super Kuchen. Aber es ist einfach nicht dasselbe.

 

Die Fragen stellte Anja Witzke.