Virtuell shoppen - Sicher einkaufen im Netz

26.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Weihnachtseinkauf in der City ist purer Stress? Viele umgehen lieber den Trubel und kaufen ihre Geschenke im Netz. Doch auch Betrüger tummeln sich im Internet - wie man sich schützen kann.

Weihnachtseinkauf in der City ist purer Stress? Viele umgehen lieber den Trubel und kaufen ihre Geschenke im Netz. Doch auch Betrüger tummeln sich im Internet - wie man sich schützen kann.

Die meisten Interneteinkäufer bezahlen ihre Weihnachtsgeschenke im Netz mit ihrer Kreditkarte. Dann muss der Karteninhaber aber viele Informationen im World Wide Web über sich preisgeben. Der Vorgang an sich erfolgt zwar auf speziellen Seiten, auf denen die Angaben verschlüsselt an den Händler übertragen werden, aber dennoch wird immer wieder von Missbrauch berichtet. Im Internet gibt man für die Bezahlung seine Kreditkartennummer an und die Prüfziffer auf der Rückseite der Karte. Zusätzlich wird der Herausgeber der Karte abgefragt und die Gültigkeitsdauer. Um die Sicherheit für den Kunden zu erhöhen, fragen viele Geldinstitute zudem ein frei gewähltes Passwort ab. Doch die Gefahr besteht weiter, dass die sensiblen Angaben in die falschen Hände geraten.

Wer im Internet einkauft, sollte immer darauf achten, dass die Sicherheitssoftware stets auf dem neusten Stand ist. Keinesfalls sollte man trotz Firewall auf Emails antworten oder Anhänge öffnen, die meist im schlechten Deutsch oder mit Tippfehlern verfasst wurden und nach einer Kontonummer oder Kreditkartennummer fragen. Eine Bank, Sparkasse oder eine Kreditkartenfirma würde diese Daten niemals per Mail erfragen. Fallen dem Kontoinhaber seltsame Abbuchungen auf seiner Abrechnung auf, sollte er umgehend die Karte sperren lassen und alle unbekannten Abbuchungen reklamieren. Ein Anspruch auf Widerruf geleisteter Zahlungen besteht allerdings nicht. Wer das Geschäft rückgängig machen möchte, kann die Ware an den Verkäufer zurücksenden und auf Kulanz hoffen. Im schlechtesten Fall muss man die Summe vom Lieferanten auf dem Gerichtsweg einfordern.

Unkompliziert mit Lastschriftverfahren

Sicherer dagegen ist das Bezahlen via Lastschrift. Der Verkäufer hat dann zwar Zugriff aufs Konto, um den Betrag abzubuchen, aber der Kontoinhaber kann bei Fehlbuchungen schnell und einfach reagieren. Fast jeder Haushalt lässt seine Strom-, Gas- oder Wasserrechnung, die Miete, den Kredit bei der Bank oder die Handyrechnung so abbuchen. Würde die bestellte Ware nicht ankommen, nicht den Vorstellungen entsprechen oder sogar beschädigt sein, kann man das Geld innerhalb von acht Wochen von der Bank auf das Konto zurückbuchen lassen. Ein Anruf oder Besuch am Bankschalter genügt, um den Vorgang rückgängig  zu machen. Dem Händler wird sogar eine Stornogebühr aufs Auge gedrückt.

Stammkunden-Account sichert den Zugang

Wer oft im gleichen Onlineshop einkauft, kann sich bei vielen Anbietern einen persönlichen Kunden-Account einrichten. Oft profitiert der Shopper von Vorteilsangeboten und kann einfacher Vertragsangelegenheiten regeln und Einkäufe reklamieren. In der Regel sind im Account die Kontonummer oder Kreditkartennummer hinterlegt, daher ist auch ein sicherer Zugang wichtig - also ein sicheres Passwort. Name, der Wohnort oder sein Geburtsdatum kann man sich zwar einfach merken, doch diese Passwort-Varianten sind leicht auszuspähen. Hintergrund: Die Daten sind oft in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google oder Xing hinterlegt. Besser ist eine Kombination verschiedener Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen, die nichts miteinander zu tun haben.

Sechs von zehn Kunden, so eine Studie, nutzen für verschiedene Internet-Dienste dasselbe Passwort. Gerät dieses in falsche Hände, haben Betrüger leichtes Spiel. Neben verschiedenen Passwörtern sollte man regelmäßig seine Zugangscodes ändern. Auch das Virenprogramm und der Internetbrowser sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Diese verhindern, dass sich Trojaner und Viren auf dem Computer einnisten und Zugangsdaten oder Geheimnummern ausspionieren. Zusätzliche Vorkehrungen können die Einrichtung von Überweisungslimits sein und die Sperrung des Kontos für Auslandsüberweisungen.

Vorkasse birgt große Risiken


Wer die Ware im Voraus bezahlt, trägt das volle Risiko. Zwar gibt man keinerlei Kontonummern Dritten preis, aber das Geld hat der Händler auf seinem Konto, bevor er die Ware zur Post gibt. Dafür gewährt der Händler häufig einen Rabatt. Der Käufer hat keine Sicherheit, dass die Ware tatsächlich bei ihm im einwandfreien Zustand ankommt. Eine Garantie auf Rückbuchung des Betrags, falls die Ware nicht gefällt, gibt es ebenfalls nicht, genausowenig wie ein Recht auf Widerruf der Überweisung. Bei unbekannten Händlern sollte man daher Vorsicht walten lassen.

Auf der sichersten Seite sind Einäufer immer noch mit der Rechnung per Post. Die Bank führt ganz klassisch eine Überweisung aus und man bezahlt erst nach Erhalt der Ware. Niemand erfährt die sensiblen Bankdaten und diese schwirren auch nicht in den Fängen des Internets herum. Allerdings bietet nicht jeder Onlineshop das "altmodische" Verfahren an und wenn doch, dann verlangt der Händler oft einen Aufschlag zum Kaufpreis. Schließlich trägt er das Risiko, dass der Kunde eventuell die gelieferte Ware nicht bezahlt. Wer dem Internet misstraut, sollte dennoch diese Methode für sich wählen.

Bezahldienste eine gute Alternative

Online-Bezahlsysteme wie Paypal oder Click & Buy bieten ebenfalls ein hohes Maß an Sicherheit. Sie ermöglichen Überweisungen per Email. Zwar entfällt dadurch die Eingabe von Bankdaten, dafür erteilt man den Zahlungsauftrag und hinterlegt beim Bezahldienst seine Daten. Der Überweisungsvorgang ist elektronisch verschlüsselt und wird entweder im Lastschriftverfahren abgewickelt oder über das Kreditkartenkonto. Zwar können geleistete Zahlungen widerrufen werden, da man aber einen Zahlungsauftrag erteilt hat, kann der Dienstleister auf die Ausführung des Auftrags bestehen. Bereits abgewickelte Zahlungen können deshalb nicht zurückgefordert werden. Ausnahme: Die Ware ist schadhaft, entspricht nicht den Erwartungen oder trifft gar nicht erst beim Kunden ein. Dann ersetzt sogar der Bezahldienst den kompletten Kaufpreis und übernimmt sogar die Versandkosten.

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