Ingolstadt
Hundewiese ist (wieder) geöffnet

Ingolstädter Zamperl haben einen festen Platz zum Spielen und Toben - Corona-Zwangspause ging voran

12.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:22 Uhr
Kaum eröffnet, schon wieder zu: Kurz vor den Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise konnten diese Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern die neue Anlage beim TSV Ingolstadt Nord einweihen, dann musste sie geschlossen werden. Jetzt ist das ausgewiesene Tierspielfeld im Zuge der Lockerungen wieder nutzbar - mit den entsprechenden Abstandsregeln für die Menschen freilich. −Foto: Kaczynski

Ingolstadt - Daniela Bartling ist glücklich.

 

Seit fast zwei Jahren kämpft die Ingolstädterin für eine Hundewiese auf der Schanz - nun ist ihr Traum endlich Wirklichkeit geworden: Hinter der Wirffelstraße (Nähe der Bezirkssportanlage Nordost) wurde eine eingezäunte Freifläche offiziell als Hundewiese ausgewiesen und steht ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Hundehalterin Daniela Bartling trifft sich seit vielen Jahren mit Gleichgesinnten, um die Tiere miteinander spielen und toben zu lassen. Sie nutzten hierfür verschiedene Plätze in Ingolstadt, waren aber nie ganz glücklich über die Situation, da es sich bei keinem der Orte um sichere, abgegrenzte Flächen im Stadtgebiet handelte. Der Versuch, eine explizite Hundewiese in Ingolstadt zu etablieren, stieß lange Zeit auf taube Ohren, sodass Daniela Bartling schließlich im vergangenen Juni über den DONAUKURIER an die Öffentlichkeit trat.

Danach kam Bewegung in das Vorhaben. "Einem Treffen mit der Stadtbaurätin folgten viele Telefonate und E-Mails, bevor dann im vergangenen Herbst ein Vor-Ort-Termin stattfand, bei dem sich Frau Preßlein-Lehle unsere Hunde-Spielstunde angesehen hat und davon restlos begeistert war", erzählt die engagierte Tierfreundin. "Die Stadtbaurätin hatte ursprünglich Bedenken, dass es bei so vielen Tieren zu Rangeleien kommen würde, doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Hunde lernen soziales Verhalten und den Umgang miteinander. "

Ab diesem Zeitpunkt sei Renate Preßlein-Lehle von der Idee überzeugt gewesen und setzte sich fortan sehr für die Umsetzung der Hundewiesen-Pläne ein. Auch das Gartenamt wurde mit ins Boot geholt und man machte sich gemeinsam auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Kurz vor Weihnachten entschied man sich schließlich für die Rasenfläche mit einem Kiesweg an der Wirffelstraße, die nahe der Donau unweit des TSV Nord gelegen ist. Nachdem der Hochwasserschutz abschließend geklärt und vom Wasserwirtschaftsamt grünes Licht gegeben wurde, stand der Errichtung der Hundewiese nichts mehr im Wege. Die feste Umzäunung samt Hinweisschild wurde Ende Februar installiert - und dann durften die Zamperl endlich die Wiese stürmen.

Der Andrang war riesengroß: Über 50 Tierfreunde waren (vor den Corona-Beschränkungen) zur Eröffnung mit ihren Lieblingen gekommen, Familien mit Kindern genauso wie junge und ältere Hundebesitzer. Ähnlich bunt gemischt waren die Zamperl: Ob klein oder stattlich, reinrassig oder Promenadenmischung - alles war zu sehen und alle hatten Spaß miteinander. Doch die Freude währte nur kurz, denn im Zuge der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie wurde auch die Hundewiese wieder gesperrt.

 

Nun greifen aber die Lockerungen auch bei den Tieren, sodass das Areal ab sofort wieder genutzt werden kann. 2200 Quadratmeter Rasen- und Kiesfläche stehen den kleinen und großen Vierbeinern nun zur Verfügung, eine Bank lädt die menschlichen Begleiter zum Verweilen ein. Eine weitere Sitzfläche und hochwachsende Sträucher sollen noch als zusätzliche Ausstattung der Hundewiese dazukommen.

"Was uns wirklich noch fehlt, sind Mülleimer und eine Dog-Station, aber das ist momentan seitens der Stadt wegen der Corona-Krise einfach nicht möglich. Dafür haben wir volles Verständnis und behelfen uns derzeit einfach selbst. Vielleicht findet sich ja noch ein Sponsor", meint Daniela Bartling, die mit den Gegebenheiten der Hundewiese vollkommen zufrieden ist.

Die komplett eingezäunte Fläche steht nun der Öffentlichkeit rund um die Uhr an allen Tagen der Woche zur Verfügung, das Einlassgatter wird nicht verschlossen. Eine kleine Einschränkung würde sich Daniela Bartling allerdings wünschen: "Samstags zwischen 15 und 18 Uhr möchte ich die Hundewiese für Tiere unter 50 cm reservieren, damit sich kleine Hunde wie beispielsweise Chihuahuas nicht mit Bernhardinern oder Leonbergern messen müssen. Da hätte ich als Besitzer kein gutes Gefühl. Wenn aber in diesem Zeitraum nur gewichts- und kräftemäßig ähnliche Vierbeiner unterwegs sind, können Frauchen und Herrchen auch mal - in sicherem Abstand - miteinander ratschen", erklärt die Ingolstädterin.

Der Hundewiese fernbleiben müssen in jedem Fall kranke oder verletzte Tiere und vor allem läufige Hündinnen: "Das würde zu Kämpfen führen, bei denen keiner mehr dazwischengehen kann. Das ist einfach zu gefährlich", mahnt die Tierfreundin, die auch eindringlich darauf hinweist, dass jeder Hundehalter die Hinterlassenschaften seines Tieres entfernen muss. "Keiner will in einen Haufen treten und eine Verschmutzung des Geländes wäre gegenüber dem Gartenamt und der Stadt Ingolstadt nicht vertretbar", appelliert Bartling an die Vernunft der Hundehalter. "Auch die Verantwortung für das eigene Tier liegt bei den Besitzern. Für eventuelle Schäden am Hund kommen weder die Stadt noch die Initiatoren der Hundewiese auf, denn wir sind kein Verein, sondern ein loser Zusammenschluss von Tierhaltern. "

ska


Weitere Infos zur Hundewiese finden sich auf der Facebook-Seite "Hundewiese Ingolstadt".

 

ska