Thalmässing
Hotzenplotz treibt selbst zu Nikolaus sein Unwesen

Sabine Ronge verfasst amüsantes Theaterspiel, das am Samstag im Gemeindezentrum St. Marien zu sehen ist

28.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Eine Theateraufführung zum Thalmässinger Weihnachtsmarkt studieren Lothar Michel, Carola Fischer, Katja Emmerling, Sabine Ronge und Frank Zimmer (von links) ein. Kasper und Seppl werden die Nikolausgeschenke geklaut. Wer war wohl der Übeltäter - Foto: Luff

Thalmässing (luf) Viel Zeit haben sie nicht mehr, die Erzieherinnen und Geistlichen. Denn schon zum Weihnachtsmarkt in Thalmässing, der an diesem Samstag stattfindet, müssen sie ihre Fähigkeiten als Hobbyschauspieler unter Beweis stellen.

Sabine Ronge, die Leiterin des Naturkindergartens Regenbogen, macht sich aber keine Sorgen: "Wir sind ja schon ein eingespieltes Team", sagt sie und lacht.

In der Tat: Pfarrer Frank Zimmer - "unser Special Guest" (Ronge) - ist schon zum dritten oder vierten Mal dabei, so genau weiß er das selbst nicht mehr. "Beim ersten Mal war es so schön", erklärt er. Und der Diakon Lothar Michel gibt schon "seit gefühlt 20 Jahren den Nikolaus", wie er sagt. Ganz so lange ist es in Wirklichkeit noch nicht, aber es hat sich tatsächlich längst eingebürgert, dass die kleine Crew alle zwei Jahre ein Stück einstudiert, um vor allem die Kinder am Weihnachtsmarkt zu erfreuen.

Diesmal sollten sie sich alle den Samstagnachmittag, 2.  De-zember, vormerken; am besten 15.15 Uhr, da ist nämlich Einlass in den Gemeindesaal von St. Marien. Aufgeführt wird das Stück "Die geklauten Nikolausgeschenke" dann eine Viertelstunde später ab 15.30 Uhr.

Damit es zu dieser Aufführung überhaupt kommen konnte, musste vor allem Sabina Ronge ordentlich Zeit und Gehirnschmalz investieren - sie hat das Stück geschrieben. Zumindest den größten Teil, denn was ein ordentlicher Räuber ist, hat schließlich seinen eigenen Kopf. Pfarrer Zimmer habe "seine Pointen ein wenig verändert", erzählt Ronge, die im Übrigen die Großmutter spielt. Und in der Geschichte, die auf das bewährte Personal des Kasperletheaters zurückgreift, vom Räuber Hotzenplotz (Frank Zimmer) entführt wird. Eingerahmt ist das Ganze in die Worte eines Nachtwächters (Doris Polinski).

Kasper (Carola Fischer) und der Seppl (Katja Emmerling) sind schon aufgeregt, schließlich steht der alljährliche Besuch des Nikolaus im Märchenwald an. Schnell noch die Schuhe geputzt, damit der sie auch ordentlich mit seinen Gaben befüllen kann, dann kann es eigentlich losgehen. Geht es auch, der Nikolaus kommt und bringt seine Geschenke. Doch die Enttäuschung am nächsten Morgen ist groß: Der heilige Mann hat keine Wünsche erfüllt, obwohl er doch das von Kasper erhoffte Lebkuchenherz noch "im Altbestand vom Keller-Markt" gefunden hat. Sondern nur Dinge in die Stiefel gesteckt, die kein Mensch haben will.

Des Rätsels Lösung: Der Räuber Hotzenplotz war zu faul, um seine Stiefel zu putzen. Viel leichter fiel es ihm, die guten Sachen zu mopsen und gegen Knäckebrot und Abführtee auszutauschen. Zu allem Überfluss kann er mit den guten Kaffeebohnen, die für die Großmutter vorgesehen waren, nichts anfangen - er hat keine Kaffeemühle. Kurzerhand entführt er die Oma samt Mühle. Das können Kasper, Seppl und auch der Nikolaus nicht auf sich beruhen lassen; sie schreiten zur Tat.

Was sich das findige Trio einfallen lässt und wie die Geschichte ausgeht, wird natürlich noch nicht verraten. Nur so viel: "Oh Mann, jetzt bin ich ganz schön angeschmiert", klagt der Pfarrer-Räuber am Ende. Und auch die Kinder sollen das "bloß keinem weitererzählen".